Die Chance dieser Zeit, morgendliche Gedanken, zuviele um sie zu twittern

By K. Finkenau22. September 20208 Minutes

Der Waffenhandel, die Kriege, immer wieder höre ich, es geht nicht aufzuhören. Das riesige Leid der fliehenden Menschen, es geht nicht sie aufzunehmen, einfach so. Es ist komplizierter und und .. sicher alles ist verwobenen und nicht zwingend einfach.

Einem an Alkohol erkrankten Menschen zu sagen, „ hör einfach auf zu trinken, Schluß aus, basta, laß die Flasche stehen,“ daran erscheint zunächst nichts kompliziertes. Einem an Krebs erkrankten Menschen ohne weiteres Bedenken zu sagen, „trink die Medizin, wir müssen dich fast umbringen, bis die Krebszellen sterben und danach richten wir dich wieder auf“, verbirgt zunächst die damit verbundene leidvolle Arbeit.

Wenn wir doch nur erfassten, dass die ganze Welt schwer erkrankt ist, der Waffen-, Kriegs-, Gewaltsucht verfallen, durchzogen von Krebsgeschwüren in vielerlei Formen und in so vielen Bereichen. Sucht ist Alleindiktator, und ihr erstes Opfer ist die Empathiefähigkeit. Natürlich ist alles miteinander verwoben, eine ganze Familie in der ein Mitglied einer Sucht oder Erkrankung verfallen ist, wird gezwungen in ein Wagnis aufzubrechen, muß radikale Veränderungen leisten. Das geht bis in weite Kreise des gesellschaftlichen Lebens hinein, fordert Veränderungen in weitem Umfang. Bei Erkrankung gilt es klar, hart, abrupt zu handeln. Wir müssen schnell und entschlossen plötzliche Veränderung leisten Notbremsen ziehen, dabei könnten sich viele verletzen, es gilt das Risiken ab zu wägen, einzugehen und ein Stop zu verantworten. Nein zu sagen, einen Schluß zu setzen und damit einen neuen Anfang frei zu geben, Heilung beginnen zu können. Sicher man kann weiter wegschauen, weiter verleugnen, weiter verdrängen, „das ist nicht mein Mitmensch, mein Partner, mein Kind, es geht schon, wie soll man es ändern, er will die Chemotabletten nicht nehmen, ich kann nichts machen…
„Wir können die Menschen aus Moria nicht aufnehmen, die anderen auch nicht, weil,…. weil,…. weil,….“ die besten Argumente der Welt stehen parat… und dennoch wissen wir, es war Unrecht, es ist Unrecht, wir taten Unrecht, wir tun Unrecht und jetzt lassen wir sie sterben, lieber weit weg, als vor unserer eigenen Tür.
Ist es schön sich die Hände in Unschuld zu waschen? und dennoch wissen wir es geht nicht.
Das Leben auf dieser Welt steht jedem Menschen zu und es ist an uns zu teilen! Alle können ein Heim haben. Wir müssen zur Basis unseres Seins zurückkehren und wieder dankbar sein, dass wir überhaupt leben, das Leben als wertvoll, kostbar achten, und dass wir einander bedingungslos zuwenden können und sollen. Alles geteilte wird mehr. Die Sucht aber macht alles zu Ungeteiltem und alles wird immer weniger und kann nicht genug werden, reicht niemals aus,  zu wenig .. (zu wenig Geld, Platz, Raum, zu wenig für uns alle) …dann sagt nur der Tod nein und zieht den Schlussstrich. Wir aber könnten vorher das Leben bejahen. Wissen wir den wirklich, ob wir es aushalten werden zu sterben ohne begegnet zu sein, ohne geteilt zu haben, ohne je mit einander Zuneigung gelebt zu haben, ohne einander geholfen zu haben? Und all dies ist nicht abhängig von Reichtum, Armut, Lebenssituation und -Umstand. Was erweist sich dann als Segen, als Wert, als Reichtum. Bei Erkrankung, Sucht und solchen Dingen, erfahren wir einen alles durchdringenden Schmerz, dass unsere Liebesfähikeit nicht groß genug ist oder zu sein scheint, den Geliebten, den über alles geliebten Menschen zu heilen, ihm zu helfen, ihn überhaupt noch zu erreichen. Das diese sucht größer und mächtiger ist als unsere Liebe. Manchmal reichen wir ihm das Mittel seiner sucht die ihn untertan versklavt doch wieder, die Flasche, das ist nur um diesen Schmerz in uns selbst nicht wahr zu nehmen. Plötzlich aufstehen, laut Ja zum Leben zu sagen, Heilung hoffen können gegen alles, ist vielleicht ein großer Schritt auf die wirkliche Liebesfähigkeit hin …. Warum nicht hinaus, können?  warum nicht befreien?

Wer weiß welcher Traum der kräftigere ist, der vom Guten im Menschen oder vom Schlechten im Menschen?….. ..den Traum vom schlechten im Menschen haben wir so lange ausprobiert, warum nicht dem Guten eine Chance geben, die Räderwerke stoppen, die Fliehenden kommen lassen, ihnen helfen, wie es emphatisch, menschlich doch unserem Wesen entspricht und den Herrschern und Gewalttätern keine Waffen geben, einfach keine Waffen bauen. Vielleicht brächen alle Systeme zusammen und es wäre eine Weile Chaos. Die Welt wäre ein gut gepflügter, aufgerissener Acker und neue andere System, Ordnungen bildeten sich und könnten endlich gedeihen. Die Welt aufgewühlt haben wir schon, aufgerissen klafft der Boden blutig unter dem Himmel, der uns zu ersticken droht. Jetzt, genau jetzt ist die Zeit des Radikalen-Stoppens und die Möglichkeit einer neuen Saat Gedeihen zu ermöglichen. Vor zweitausend Jahren begann unsere Zeitrechnung, vielleicht ist jetzt wieder so ein Punkt gegeben, und es könnte ebenso jetzt eine neue  Zeit beginnen. Wie denken wir, dass es wirklich den Menschen damals ging? Jetzt aber haben die Mächtigen, die an den Schalthebeln der Gewalt sitzen die Chance etwas unglaublich Bewegendes zu tun, ein Neues einzuleiten, und Stop zu sagen.
Niemand hätte vor Corona geglaubt, dass es geht mit Quarantäne und Reiseverbot und und es ging! Von einem auf den anderen Tag. Also ginge es auch von einem auf den anderen Tag die Waffenlieferungen zu stoppen. Die Fabriken ab zu stellen. den dort arbeitenden Menschen Aufgaben an der Heilung des Klimas, der Natur zu vermitteln. Vielleicht verarmten wir und uns ginge es, wie den Fliehenden, aber vielleicht wüchsen wir dann zusammen? Und da wir gezwungen wären uns zu helfen und zu verstehen und zusammen zu sein, würde ein vielleicht doch menschlicheres, gesellschaftliches Leben auf der Welt mit weniger Gewalt entstehen. Sicher viele Opfer vielleicht, viel Leid ginge über diese Generationen, aber wir opfern ja viel mehr,( unsere gesamte Existenz), unbegreilich viele Menschen weltweit, unfassbare viele Kinder, wir opfern unser Menschsein, werden alle zu Mördern, opfern die Natur, die menschlich bewohnbare Erde. Und wer weiß, vielleicht geschähe es garnicht unser errechnetes Szenario,(das, was wir uns ausmalen, weshalb ein radikaler Éinbruch nicht möglich wäre), vielleicht käme es ganz anders…..! und auch was eigentlich haben wir noch zu verlieren?
Bitte lasst es uns wagen! Lebt jetzt, als bewußte, zu verantworten suchende Individuen, Menschen eines Planeten, die diesen dankbar bewohnen und hüten, die ihre Menschlichkeit schützen und bewahren wollen und nicht als kleines lebloses Rädchen riesiger Fuhrwerke, eingefahrener Bewegungen, einfach getrieben vom Willen des Geldes, als ausgehöhlte, menschlichkeitsleere Menschen.