Richard der kleine Hase / eine Ostergeschichte
.„Guten Morgen“, rief der kleine Hase.
Er hatte sich ein Schild gemalt ,
„Ein G, wie Guten Morgen,
ein U, wie Uhr, ein T, wie Tag und Torte“, dachte der Hase,
„Möhrentorte vielleicht,“ und er träumte ein bisschen.
„Ein E wie Esel, oh ja, den treffe ich heute Mittag,
ein N, wie Na du
ein M, wie mit,mit mir, mit dir, mit mir“, er zeigte vergnügt auf seinen Bauch,
„mit Dir,“ er zeigte über den ganzen Horizont,
„mit Gras, mit Klee,“
freute sich der Hase.
„Ein O, wie oh!!!“
Der Hase hüpfte, „oh! oh! oh! Wie bin ich froh! Ein R“, der Hase knurrte und grummelte und lachte
und boxte mit den Pfoten. Wie hör` ich mich gefährlich an, ein R wie Tiger.“
„Quatsch,“ sagte ein Marienkäfer, der auf einem Grashalm wippte, „Tiger ist doch mit T,“
Der Hase überlegte, „stimmt, aber er endet mit RRRRRRR,“er war so stolz auf sein gefährliches Knurren.
„Na gut, dann eben R, wie rot und wie Rose.
„Hatschi,“ nieste der Hase und machte einen Purzelbaum.
Der Marienkäfer lachte. „Hi, Hi! jetzt bist du ganz naß geworden. Der Morgentau ist auf deinem Fell.“
Der Hase schüttelte sich, so daß lauter kleine Tröpfchen aufflogen und im Sonnenlicht glitzerten.
Der Marienkäfer freute sich sehr über die vielen kleinen Regenbögen, die so entstanden.
„Mach noch einen Purzelbaum,“rief er. „Nein,“sagte der Hase, „wo war ich stehengeblieben?“ „Ach ja, es fehlt noch ein E, wie Ei“
und ein N, wie nun oder na,“
„Na nun mal los. Zeig mal das Schild,“ sagte der Marienkäfer.
„Und das alles heisst, Guten Morgen,“ staunte er.
„Ja,“ sagte der Hase und hielt sein Schild stolz hoch.
Er schaute auf seine Füße. „Los! Füße, hab ich gesagt, Beine setzt euch in Bewegung.
Hm, wo wollte ich hin? Ach ja, den Stier besuchen. Dem ist sicher langweilig im Stall und er freut sich immer so,
wenn ich ihn besuche und ihm von draußen erzähle. Er kann den ganzen langen Winter nicht hinaus
und der Frühling ist noch nicht ganz da. An so einem sonnigen Tag wird er besondere Sehnsucht nach draußen haben.
Dann kann ich ihm wenigstens was erzählen, und ihm ein bißchen die Zeit vertreiben.“
Der Hase hoppelte los, schnell über die Wiese bis zum Feld.Was mitbringen wäre gut, aber das Gras ist zu dürr vom Frost.
Was mag so ein Stier, außer Gras und Heu und frische Blätter?“
Fragte sich der Hase, mir fällt nichts ein. Dann muss ich ihm einen Freund mit bringen. Ein Freund ist für jeden gut.
Uff wie mach ich das? Er hoppelte bis zum Hoftor. Dort wippte ein kleiner Spatz auf einer Gartenzaunstange.
„Sei so gut und komm mit, ich möchte den Stier besuchen, und ihm einen Freund mit bringen.“
„Aber bin ich denn ein Freund! Ich bin ein Spatz namens Franz. Was ist ein Freund?“
„Ein Freund,“sagte der Hase, „ist jemand, der mit jemand zusammen gehören will.“
„Aber wir gehören doch sowieso alle zusammen,“sagte der Spatz.
„ja schon, aber mit dem Fuchs bin ich nicht befreundet, der will mich nämlich fressen.“
„Ich bin gerne in Spatzengesellschaft,“sagte der Spatz.
„Aber ein Freund sein, ist noch viel mehr und viel besser, als Gesellschaft.
Ein Freund hat einen sehr, sehr gerne, und man hat den Freund sehr, sehr gerne. In seiner Gesellschaft fühlt man sich besonders glücklich, und das Leben ist dann besonders schön, und die Möhren schmecken drei mal so gut wie sonst.“
„Ah ja, verstehe,“piepste der Spatz.
„Wenn du dem Stier Gesellschaft leistest, wirst du sicher ein Freund.“
„Glaubst du wirklich, ich kann was werden?“
Der Spatz flog um den Hasen herum.
„Ich werde gerne! Piep, piep ,ich werde, piep, werde piep, so gerne, piep.
Aber ein Freund vom Stier, bin ich nicht zu klein, oder zu Piepsig?“
„Ein Freund muß, nur ein Freund sein, da kommt es nicht auf die Größe an und auf das, was du kannst,
und ob du ein Vogel bist oder ein Hase, es kommt nur darauf an ob du ein Freund bist.Magst du den Stier?“
„Den Stier, klar natürlich, sehr! Er ist stark wie die Erde, ich kann auf ihm ausruhen, er hat so liebe Augen, und wenn er muht,
kann ich mich wärmen und meine Federn trocknen kann. Aber was kann ich denn für den Stier machen?“
„Ach, da mach dir keine Sorgen, sei ihm ein Freund, auf das Machen kommt es nicht an und außerdem wird dir noch genug einfallen.
Kommst du jetzt mit?“„okay ich komme mit!“
„ Ich mag das Wort „okay“ , „freute sich der Hase, „Okay macht so gute Laune.“
„Dann pieps ich es dir, noch ein paar mal. Okay! Okay!“ piepste der Spatz und setzte sich oben auf das Schild. „Was steht da drauf ?“
„Guten morgen!“ sagte der Hase. „Guten morgen, guten morgen, pieps, das ist schön.“ Der Spatz flog neben dem Hasen her.
So kamen sie zum Bauernhof. Der Hase erschrak furchtbar, denn gerade, als beide in den Stall hinein gehen wollten, kam der Bauer über den Hof.
Der Hase quetschte sich in die Ecke neben der Tür und hielt sein Schild vor sich.
Der Bauer sah den Hasen nicht, nur das Schild bemerkte er.
„Das ist ja lustig, da hat jemand ein Schild aufgestellt mit „Guten morgen? Eigentlich schön,“sagte der Bauer „eigentlich schön! Ja gut soll er sein der Morgen. Tja merkwürdige Idee, aber danke.“ Und er ging weiter durch den Stall bis zu den Kühen.
Der Hase schlich sich zum Stier und schlüpfte in dessen Gehege. Der Stier drehte sich vor Freude dreimal um sich selbst, und scharrte mit den Hufen,was der Hase ein bißchen übertrieben fand. „Du bist doch kein Pferd,“ lachte er. „Oh, du hast heute ein Schild dabei.“
„Ja, das hab ich gemalt .“„Aha,“ sagte der Stier „Aha“.
„Guten morgen, steht darauf.“ „ Aber das kannst du mir auch sagen.“
„Ja, aber so kannst du es lang ansehen. Ich habe lange daran geschrieben und an alle gedacht zu denen ich weiß, daß der Morgen kommt.“
„Aha,“ sagte der Stier. „Ich hab dir einen Freund mitgebracht.“ „Aha, ist er nicht ein bißchen klein?“ „Nein,“sagte der Hase.
Er kommt durch die kleinsten Ritzen und kann dich immer besuchen.
Er kennt die Geschichten von Himmel, Erde und Wald und Wiese und Baum und Haus.
„Aha,“ sagte der Stier. „Vielleicht will er zwischen meinen Hörnern sitzen. Er hat so lustige kleine Knopfaugen.Und ich habe so gerne, so eine zarte Gesellschaft.““
Der Spatz traute sich erst nicht. „ach,Kooooommmmm,“muhte der Stier.„Okay, pieps, pieps,“, „ich mag okay,“ sagte der Hase.
„Oh, du hast eine schöne Stimme, kannst du mir was vorsingen? Ich liebe Musik,“ muhte der Stier.
Der Spatz zwitscherte und sie sahen alle drei zum Fenster hinaus.
„Ist ja wohl alles… Okay ,“sagte der Spatz um dem Hasen auch eine Freude zu machen.
„Nix ist okay,“ sagte der Stier plötzlich. „Das hat die Bäuerin gemurmelt.
Der Frühling ist spät. Die Hühner sind verärgert, weil die Osterhasen, die Eier nicht schön bemalt haben.“
Da sitz ich nun hier drin und weiß mehr als ihr.“
„Hm,“ sagte der Hase, „das Thema Osterhase gefällt mir sowieso nicht. Die haben gesagt, daß ich zu klein bin um Osterhase zu sein.
Ich müsste noch mindestens ein Jahr warten.“ „Naja, groß bist du gerade nicht,“ sagte der Stier, „aber so schwer ist ein Ei ja nun auch nicht.
Und du darfst nicht mal malen?“ „Nein!“ jammerte der Hase. „Ach,.“ sagte der Spatz,
„es ist dieses Jahr eh blöd, denn es gibt nicht nicht genug Farbe.“
„Sag ich doch,“ muhte der Stier, „alles ist grau und braun und matschig und schwarz,
wer will schon ein Matschei, oder ein schwarzes Ei.“
„Das hat der Winter gemacht. Da, seht mal, da kommt schon wieder eine fette graue Wolke und versucht alles verzweifelt zu waschen, dabei wird es so nur noch schlimmer mit dem Grau und dem Matsch.“
Der Hase hielt seinen Kopf in seine Pfoten gestützt,
„oh, ich würde so gern schon Osterhase werden.“
„Dann brauchst du Farbe. Ein Ei kann ich dir besorgen,“ sagte der Stier.
„Henne Trixxi gibt mir sicher eines.“
„Ich flieg mal los, und gucke, wo ich Farbe besorgen kann.“
„Oh ja, super ich warte hier,“ und der Hase versteckte sich im Stroh. Der Stier muhte 5 mal, dann kam die Henne Trixxi mit einem Ei.
„Was willst du mit einem Ei? Stier? Willst du Osterhase werden? Rock, gock, gock, gock,“ „das wär mal komisch,“ und Trixxi lachte sich kaputt,
„aber schön an malen nicht so labberich, wie die königliche Osterhasenfamilie das gemacht hat.“
„Ja, ja, ja,ja.“ sagte der Stier.
Als der Spatz nach einer langen Weile wieder zurück kam, sagte er, „es gibt leider keine Farbe mehr,
die Blumen haben keine gemacht, Ostern muss ausfallen.“ „Oh nein, oh nein,“ fiepste es.
„Das geht nicht, was machen wir bloß,“ eine kleine Maus huschte unter der Tür herein.
„Kein Wunder, kein Wunder, die Blumen hatten kaum Freude, das ganze letzte Jahr. Warum sollten sie dann Farbe produzieren.
Sie wollten es trotzdem tun, aber ohne Freude können sie nur ein paar blasse Tropfen gewinnen.“
„Ohne Freude?“fragte der Stier, „sie sind doch draußen unter freiem Himmel.“
„Naja,“ sagte die Maus, „niemand beachtet sie und dankt ihnen ihr blühen, und erfreut sich an ihrem Duft.
Auch die Bienen Freunde sind nicht vorbeigekommen. Warum auch immer.
Es passiert auch nix lustiges, so daß weder die Bienen, noch die Blumen, lachen.
„Dann müßt ihr dahin,“ muhte der Stier. „Ich kann ja leider nicht mit..ochh och!“
„Wenn das so weitergeht, dass die Blumen sich nicht freuen sind womöglich keine Schafgarben dieses Jahr da,
und die helfen mir so sehr gegen Bauchschmerzen, muh“,jammerte der Stier.
„He,“ sagte der Hase,“Nicht jammern, das hilft nix, und außerdem, im Augenblick hast du ja gar keine Schmerzen und bis zum Sommer ist alles geregelt.“„Okay, okay,“ piepste der Spatz, „wir schaffen das. Ich werde auf Erkundungsflug gehen.“
Die Maus huschte fort, „und ich auf Erkundungsgang.“
„Na gut!“ sagte der Hase.
„Dann zieh ich auch mal los.“ Er richtete sich groß auf,
„ich ziehe in die Welt hinaus.“
Er trug sein „Guten morgen Schild“ vor sich her.
Den kleinen Jan, der gerade durch den Hof ging, bemerkte er garnicht.
Erst als dieser laut über den Hof rief,
„Mama, Mama, ich hab den Osterhasen gesehen.
Ganz bestimmt, es war der Osterhase, welcher Hase trägt sonst ein Schild und ein o hab ich erkannt.“
Der Hase Richard eilte schnell weiter, nicht, dass sie ihn noch aufhielten
„Das O von morgen hat der Junge erkannt. Er hat mich Osterhase genannt, Jipi !“
Richard machte einen Drehsprung, fast wäre er dabei über sein Schild gestolpert.
Darüber musste Herr Sturm, der Regenwurm, der gerade aus der Erde lukte, sehr lachen.
„Hey, du machst ja seltsame Sprünge, haha hihhi.“
„Ach du Wurm, was weisst du schon.“
„Hehe, ich weiss sehr viel, sehr viel, über die Dinge in Wurzelonien.“
„Wurzelonien? Wo ist das denn?“
„Na da, wo du deinen Hasenbau auch baust. Dort unten helfe ich den Pflanzen zu wachsen.
Auch bei deinen geliebten Möhren war ich schon, habe ihnen ordentlich die Erde weich gemacht, damit sie schön wachsen.
Du solltest mir dankbar sein.“ „Schon gut, nicht sauer sein, ich habe es nicht so gemeint.
Ich war in Gedanken und ich möchte das Osterfest retten.“
„Du? Du? Ein kleiner Hase? Ohne mich kannst du es jedenfalls nicht retten.“Der Regenwurm wollte schon weg kriechen.
„Bitte warte, bitte kannst du mir helfen?“
„Dann nenn mich mit meinem Namen und nicht Wurm!“
„Ja,klar, Herr Sturm.“
„Hab ich recht?“ fragte Herr Sturm, „Ostern fällt aus, weil keiner Licht macht und Farben gibt’s auch nur wenige?“
„Ja, Herr Sturm, es gibt keine Farbe für die Ostereier.“
„Oh,“ sagte Herr Sturm, „hätte ich mir denken können, die Blumen hatten keine Freude,
und keiner kennt mehr ihre Namen, ich mag das ja auch nicht immer nur Blume oder Wurm angesprochen zu werden.
Die haben es so gesehen schwerer als ich. Außer Rose und Tulpe, weiß heute kaum einer, wie sie heissen.
Ich treffe kaum auf Menschen, und die Blumen können den Menschen ja nicht sagen, wie sie heißen nur entgegen duften.
Ja, ich hab ihren Wurzeln viele Tropfen Luft gebracht und sie könnten schön gedeihen.
Aber sie richten sich nicht auf, zusammen gesunken, schauen sie nicht einmal zum Himmel hinauf.“
Herr Sturm dachte nach.
„Über der Erde kann ich nicht helfen aber unten schon.
Unten gibt es auch ein Problem, wenn die Blumen so traurig bleiben,
wird das Wasser sie nicht mehr nähren.
Dann kann auch ich das Wasser nicht allein fort graben und wenn das Wasser steht,
dann werden die Wurzeln krank.
Komm nehme mich auf deine Pfote und trag mich bis zur Blumenwiese und zum Blumenfeld.“
„Ich hab noch nie einen Regenwurm,“
„ej ej ej, einen Sturm getragen“, berichtigte der Wurm
„dann wird’s wohl Zeit!“ Richard traute sich und trug Herrn Sturm, komisches Gefühl, er verzog ein bißchen den Mund, naja das ist nur, weil der Wurm kein Fell hat, ich bin halt Fell gewohnt. „Was grübelst du so, nun mal los,“sagte Herr Sturm, „und nicht so wackeln! Sonst sehe ich mich gezwungen dich Heini zu nennen.“
Richard gab sich alle Mühe. Endlich war die Blumenwiese erreicht. Er setzte den Wurm ab. „Zacki, Zacki, wie lange wohl noch soll ich diese trockene Luft aushalten?
Stochere mit deinem Schildstab in die Erde, so tief, wie es geht, dann kommt Belüftung nach unten und das Wasser sickert ab, und ich muß nicht ewig bohren.“
Das tat Richard, er piekste und piekste und bohrte.
Ein blasser Krokus, der aufgewacht war mußte lachen.
„Was bist du für ein komischer Vogel?“
„Ich bin kein Vogel!“
„Ich weiß, du bist ein Hase, aber ein Hase mit Schild und ein Hase, der ein Regenwurm Taxi ist, ich hab es gesehen.“ Richard piekste und piekste und der Krokus lachte, „hihi, jetzt kitzelt, das auch noch an meinen Zwiebelfüßen.“ „Warum lachst du?“ rief eine Primel. Sie war so bleich, daß man garnicht wußte, welche Farbe sie hatte. „Da ist ein komischer Ha HA Ha Ha Hase!“
Herr Sturm verabschiedete sich erstmal und krabbelte in die Erde.
Richard hopste piksend vorwärts und kam ordentlich aus der Puste. Er schnupperte mit seiner weichen Nase mitten in die Blüte einer Anemone.
Da errötete sie.
„Guten Tag! Schicke Lady!“ sagte der Hase.
„Oh, du sprichst mit mir,“ fragte die Anemone.
„Klar,“lächelte Richard. „Und du lächelst,“freute sich die Anemone.
Ihr dunkles Auge begann wieder zu leuchten.
„Klar, du bist ja wirklich so hübsch, Du könntest die Tänzerin der Wiese sein. Ja wirklich, du siehst aus wie eine Ballerina.“
Die Anemone freute sich und freute sich und steckte ihr zarten Blätter. Ihre Blüte wurde rot und röter. Sie tanzte im Winde.
Das freute auch Richard und er bohrte weiter mit seinem Schild.
„Wozu so ein Schild alles gut sein kann. Das hätte ich gar nicht gedacht. Guten Morgen ist ja auch noch fast der richtige Ausruf für die in Abend und Nacht verelenden Blumen.“ Richard kam auf die Idee den Stab mit einem großen Hopser in den Boden zu rammen.
„Das nennt man Stabhochsprung, ich hab es mal bei einem Osterhasen gesehen, der hat es auf diese Weise geschafft, die Eier auf die Fensterbänke zu legen.“ flüsterte ein Grashüpfer. „Ist ja super, so trainiere ich gleichzeitig.“ „Naja ,manche brauchen eben einen Stab zum weit hüpfen. Ich habe Glück und die Vorderbeine frei und hüpfe höher und weiter und leiser.“ und schon war der Grashüpfer weg.
Einmal aber ging der Stabhochsprung schief und Richard purzelte in eine Pfütze. Eine Osterglocke hob ihren Glockenkopf und bimmelte, „Dingi, dangi, dong, das ist wohl ein Unfall, oder baden Hasen jetzt in Pfützen?“ „Was ist los?“ bimmelten die anderen Glocken. Einige hatten ein paar Pfützentropfen, die weggespritzt waren, abbekommen, eigentlich mochten sie das nicht. Doch jetzt sagte eine Narzisse, „wo wir so farbleer sind, da macht ja so ein Pfützenfleck uns geradezu hübsch.“ „Oh ja“,bimmelte eine Andere, „wir spielen verkleiden. Komm Hase, lauf mal ganz dicht an uns vorbei, dann bekommen wir noch mehr ab“. „Ich fand früher Matsche so blöd, als ich noch mein strahlendes Gelb an hatte, aber besser als fades Blasssein ist Matsche allemal.“ Eine andere lachte bimmelnd, „jetzt sind wir nicht Narzissen, sondern Matschissen.“ Sie kicherten bimmelnd durcheinander. Der Matsch trocknete bei dieser Tanzerei schnell und flog in dicken Staubwolken zur Erde. Eine kleine Narzisse freute sich, „seht mal, drrrrrrrrring! Ich staube wie ein Mensch in dem Metallkasten, drrrrrrrrrrring.“ Dort, wo der Staub von dem Blütenblatt hinab bröselte, tauchte etwas Gelb auf. „Seid ihr Käfer,“fragte der Grashüpfer, der Hups, wieder auf einem dicken Blatt gelandet war, „ihr seid ja punktiert“.„Ja“, bimmelten sie, „es hat geklappt, wir sind verkleidet, und feiern den Käferissenball.“ Richard aber mußte weiter. Er gab sich so einen festen Stoß, daß er einen Zweig streifte und auf einem kleinen Hügel landete, wenn ich Osterhase bin, dann kann ich jedenfalls schon mal Stabhochsprang. Der Stab aber hatte sich so tief in die Erde gerammt, daß er ihn nicht heraus bekam. Er zerrte und zog, und schließlich kreiselte er um den Stab herum, wie auf einem Karussell. „Schaut mal, der Hase, was macht denn der Hase?“ fragte eine tiefgraue kleine Blume. Niemand hätte gedacht, daß diese kleine Blumen Veilchen wären, denn sie sahen so finster und farblos aus. Man konnte denken sie hätten allen grauen Staub in sich gebündelt. „Guck mal,“ wachte eine andere Kleine auf, „wie schnell der kreiselt vielleicht katapultiert er sich in den Himmel?“ „ja, vielleicht ins Weltall.“ „Oh ja, er holt uns das Blau vom Himmel.“ „Das tiefblaue Blau und das leuchtende Lila Blau der Ferne des Weltalls,“ freuten sie sich aufgeregt. Ein Anderes rief, „und jetzt fliegt er, wie eine Sternschuppe, wir können uns was wünschen!“ „Ich wünsche uns unsere Farbe zurück.“ „Guck doch mal, die haben wir schon.“ Alle bestaunten sich, offensichtlich hatten sie sich so doll an den Himmel erinnert, daß sie, obwohl kein Himmel zu sehen war, wieder die Farbe des Himmels angenommen hatten. „dann wünsch ich mir, daß jemand den Mut findet, das Licht in der tiefsten Finsternis wieder an zu zünden.“ „Oh Ja, das wünschen wir uns.“
Richard war so schwindelig, und jetzt hatte sich auch noch plötzlich der Stab gelockert, und da Richard noch so einen Schwung hatte, und sich so sehr an den Stab krallte, flog er meterweit über die Wiese. „Wenn ich fliegen wollte, könnte ich mich jetzt freuen.“ „Umpf, Plumps, dumpf!“ landete er unsanft im Gras. „So fliegt man doch nicht,“ sagte ein grauer Schmetterling.“ „Was ist das für eine komische komplizierte Weises fliegen?“ Der Schmetterling schüttelte seine Flügel. Richard rappelte seine Knochen wieder zusammen und sah ihn an. „Warum bist du grau?“ „Egal, tanzen kann ich noch, an anderes will ich nicht denken, wenn das Licht schwindet, schwinden auch die Farben und Nachts gibt es keine Schmetterlinge, dann müßte ich Falter werden oder Motte und das will ich nicht, also lass mich tanzen so lang es geht, du hast es gut du bist ja eh grau, als Hase, naja, aber richtig tanzen kannst du wohl nicht, das ist wohl mehr ein Purzelhopsen, was du machst.“ und der Schmetterling flog fort.
„Purzelhopsen,“ der Hase sah an sich hinunter, und merkte, dass er sehr müde geworden war. „Ich brauche eine Pause, ich will mal kurz nach Hause.“ und er hoppelte singend zurück, „Pause nach Hause!“
Es war schon später nachmittag, als Richard zu Hause an kam. Die Sonne wäre schon untergegangen gewesen, aber es war ja den ganzen Tag düster und nichts von Sonnenlicht zu sehen. „Ich vermisse die Sonne und das Licht und den blauen Himmel und die Farben,“seufzte Richard. Er stellte sein Schild verkehrt herum an die Wand und setzte sich traurig hin.
„Mir geht es ja eigentlich gut, aber Farbe habe ich immer noch keine. Und könnte also nicht mal ein Ei anmalen. Ich möchte so gerne dieses Jahr Osterhase sein. Und was bedeutet diese Sache mit dem Licht, daß das Licht in der finstersten Finsternis ausgegangen ist ?“
Da klopfte es an seine Tür der Maulwurf stand da, „hallo, komme zu später Stunde, weil ich was abgeben soll.
Die Blumen haben mich gebeten, Dir dieses kleine Eimerchen noch heute zu bringen, sie waren so vergnügt vorhin auf der Wiese. Was so in kurzer Zeit alles passieren kann. Morgends dachte ich noch sie wären hin. Sie sagten, ein Hase hätte sie heute glücklich gemacht. Du kannst das ja wohl nicht gewesen sein, so traurig wie du aussiehst“. Er stellte das Eimerchen ab, und bevor Richard noch was sagen konnte, war er schon wieder weg. „Oh, Danke schön,“ rief er noch hinterher. „Schön, wenn einer es zu schätzen weiß, daß man sich Mühe gegeben hat die Sachen zu bringen, schön, so ein Danke!“ freute sich der Maulwurf und war schon unter der Erde. Der Hase sah ihm nach, da kitzelte ihn was an der Pfote. „Ich bin es, Herr Sturm.“ „Ah Guten Abend Herr Sturm“. „Gute Arbeit! Hase Richard! wollte ich sagen, und ich habe gehört wie du gefragt hast, wie das mit dem Licht gekommen ist. Also, hören sie zu Richard, eine sehr traurige Sache, die Menschen hatten über Jahre das Licht vergessen, sie hatten sich nicht mehr bedankt, daß es scheint und daß es überhaupt da ist. Aber das allein, wäre nicht das Schlimmste gewesen, und es ist dem Licht ja noch lange kein Grund aus zu gehen. Nein,das Schlimmste ist, daß die Menschen das Licht selbst ausgemacht haben, sie waren sehr gemein zu einander und zwischen die Gemeinheit konnte das Licht nicht strahlen, auch fingen sie an alles nur allein für sich haben zu wollen und sich nicht zu helfen, das betrübte das Licht, so daß das Scheinen sehr anstrengend wurde, aber immer noch brannte es und das Licht hielt seine Flamme, aber dann wollten sie immer mehr und vergaßen die Erde selbst, sie kümmerten sich nicht mehr um die Erde, nicht um die Blumen, dankten nicht dem Wasser. Sie nahmen und nahmen und beschwerten sich noch, das schwächte das Licht noch mehr, aber das allerschlimmste war, daß die Kerzen in den Herzen der Menschen das Licht nicht mehr spiegelten und so gingen ihre Kerzen aus, und das große Licht konnte mit keinem Herzlicht mehr sprechen und nirgendwo landen und sein Licht weitergeben, und auch sich ausruhen und so ist es ausgegangen. Das weise Wildpferd hat mir gesagt, wenn nicht bevor drei Tage vergangen sind, das Licht wieder angeht, dann ist es für immer aus und es wird sehr dunkel auf der Welt, nur die Steine halten das längere Zeit aus.“
„Oh,“ der Hase wußte nicht, was er denken sollte. „Aber wenn einer soviel Liebe zur Erde und zum Licht hat, dann könnte er das Licht in der finstersten Finsternis wieder anzünden, und wenn er das schafft, dann gibt es ein Versprechen, daß es von da an nie mehr ausgehen kann, egal auch was die Menschen machen, egal ob sie alles vergessen, es geht nicht aus, auch die Lichter in den Herzen können nie mehr ausgehen.“
„Aha“ sagte der Hase. „Du sprichst schon wie der Stier mit deinem AHA. Ich muss jetzt schleunigst in die Erde, bis morgen.“ „AHA,“ sagte der Hase. „Das heißt, Gute Nacht Herr Sturm“, sagte der Regenwurm. „Aha,“ antwortete der Hase. „Oh ich will schauen, was in dem Eimerchen ist.“
Das Eimerchen war innen in viele kleine Fächer unterteilt, so daß es aussah, wie eine Halbierte Orange.
Ein kleiner Zettel baumelte am Henkel, „Unserem liebsten Osterhasen, dem wahren Osterhasen, ein Dankeschön, deine Blumen.“
Er öffnete ein Deckelchen und oh wie wunderschön, das Gelb leuchtete, als habe man die Sonne direkt hinein gelegt, das waren wohl die Osterglocken, und das Blau, leuchtete wie der Himmel, sicher von den Glockenblumen. Das Violett der Veilchen, leuchtete wie das Weltall. Ein weiß gab es auch, schlohweiß wie Schnee und ein dunkles Blauschwarz, wie der Samt der Augen der Anemonen. Ein Fach enthielt rote Farbe.
Die anderen Fächer waren leer.
Richard freute sich und freute sich, jetzt gab es Hoffnung.
Aber er war so müde, dass er im Sitzen, mit dem Eimerchen auf dem Schoß, einschlief.
In der Nacht strahlten die Sterne am Himmel. Ein kleiner Lichtstrahl sah den Hasen auf dem Sessel schlafen. Er streichelte ein bißchen über die weichen Hasenohren, dann schaute er in das Eimerchen, „oh da ist ja Farbe drin, es ist ein guter Hase, ich schenke ihm ein bisschen von meinen Strahlen, bestimmt will er morgen ein Osterei malen und dann freuen sich die Kinder, wenn das Ei sternend glitzert und mit dem Funkeln ganz leise vom Weltall erzählt. Ein leeres Fach füllte er ganz mit Glitzersternenglanz. Dann flog er zurück.
Als der Hase morgends erwachte, „Oh, ich habe ja auf dem Sessel geschlafen, oh, oh, war ich müde! Ich habe geträumt, daß alles voller Sterne war. Die Sterne haben mir einen Anzug angezogen, der ganz aus Licht war,“ er rieb über sein Fell. Das war ein schöner Traum. Ich sah so schön aus, und ich konnte überall durchgehen durch Dornen Gestrüpp und nichts konnte mir was tun, keinen Kratzer und als der Fuchs kam, sah er mich nicht, ich konnte ganz nah an ihm vorbeigehen und er sagte nur,“ „Oh, da geht ein Stern.“ „Das war ein so schöner Traum, wenn ich nur so einen Anzug hätte. Da fiel ihm das Eimerchen ein und er schaute hinein, „wie schön die Farben funkeln und glitzern, das ist mir gestern Abend garnicht aufgefallen!“ Er beugte sich tiefer hinab. Da meinte er ein Flüstern zu hören, „du bist nie allein, flüstert hier der Sternenschein, nichts geht verloren, und du findest immer heim, ich bin es, des Weltraums Sternenschein.“ „ Das Fach ist ja ganz voll mit glitzerglänzendem Funkeln, oh wie schön .“ „Hm, „ sagte der Hase , „HM, irgendwie war es mir, als hätte das Glänzen gesprochen.“ „Nun aber los, wenn ich es schaffe das Ei schön zu bemalen und es zu den Osterhasen bringe, dann sehen sie, daß ich was kann, und vielleicht darf ich dann doch schon Osterhase sein. Ich möchte es so so so sehr gerne,“ er drückte seine Pfoten fest zusammen.
„Einen Pinsel brauche ich. Oh, weih.“ „Wenn du Haare hast,“ murmelte es von der Decke, dann mach ich dir einen Pinsel.“ Der Hase schaute an die Decke und sah eine Spinne. „Ja, ich Raphael, die Spinne, mich entsinne, daß ich gerne spinne.“ Richard schaute hinauf ohne sich zu rühren, so erstaunt war er. „Nun los! Ich denke, du hast nicht viel Zeit, und ich bin bereit. Gib mir Haare, schnell.“ „Haare?“ „Ich habe nur Fell.“„Fell sind doch Haare, nur weil sie kurz und dicht sind, daß man sie nicht zählen kann, so sind sie dennoch Haare, du, Hase du!“ „Sie sind fest an mir dran.“ „Ja, das es etwas ziepen kann, kann schon sein, aber sie müssen an den Pinsel dran.“ „Hm,“ machte der Hase.
„Also dein Puschl dahinten auf dem Rücken hätte doch schöne, weiße, starke Haare.“
„Aber ich kann doch nicht rückwärts malen. Und wie sähe ich aus mit einem bunten Schwanz, dann dürfte ich bestimmt nicht Osterhase werden.“
„Schon klar, du mußt so sieben rausziehen und mir geben. Und keine Sorge sie wachsen nach.“ „Hm,“ Richard dachte kurz nach, dann zählte er bis drei, und sagte „ich will, ich will, ich will, so gerne Freude machen und daß viele lachen, Osterhase werden hier auf Erden.“ und zupfte sich kurz und kräftig. „Eins, zwei, drei, vier, füüüüünf, sääääääächs, sieben.“
„Atsch! Atsch! Aber nicht so schlimm.“ er reichte der Spinne die Haare hinauf. „Kleinen Moment, dann bin ich wieder da.“ Blitzschnell war sie wieder unter die Decke gekrabbelt und versteckte sich hinter einem Holzbalken.
„Wenn das mal gut geht ,“ dachte Richard. Aber eh er sich versah, rief sie von oben, „Achtung da kommt was!“ Ein kleiner Zweig fiel herab und landete neben dem Hasen. Jetzt erkannte er es, „ein richtiger Pinsel! Danke Spinne, danke. Du hast die Haare versponnen, so schön, ich kann es kaum glauben, daß es meine sind, und so gut an dem das Hölzchen gewebt und geklebt. Danke, danke!“ „Ich hatte noch ein bißchen Klebstoff von der Schnecke, Frau Ecke. Kannst dich bei Gelegenheit ja bei ihr bedanken.“ dann verschwand die Spinne. „So ein schöner Pinsel!“ jauchzte der Hase. „
„Jetzt muß ich zum Bauernhof, ich brauche ein Ei.“ „Halt!“ brüllte die Spinne von oben.“Fang!“ Die Spinne warf ihm etwas zu. „Mähmuckel hat mir neulich Wolle geschenkt, für meine Kuschelecke, war aber soviel, daß ich noch Wolle übrig hatte und daraus eine Tasche gesponnen habe. Wußte auch nicht warum, denn Spinnen brauchen keine Säcke, sie haben genug Arme und Beine. Aber jetzt weiß ich es, weil du ihn nämlich brauchst, mit deinen nur 2 Armen. Die Dinge gehen manchmal seltsam, ich dachte mir schon eine starke Idee hat einen Sinn, auch wenn keiner ihn versteht. War nämlich blöd für mich, weil die anderen Spinnen über mich gelacht haben. Na, aber jetzt freu ich mich, so konnte ich etwas wichtiges beitragen und wenn du nun Osterhase wirst dann werde ich Osterspinne hier oben in meiner Rinne.“ „Ja stimmt Spinne Raphael, danke! Ich hatte noch garnicht daran gedacht, dass ich ja alles garnecht tragen kann ,und dann noch so ein schöner unauffälliger Sack perfekt für einen Osterhase um heimlich zu verstecken. Oh danke, was kann ich dir für eine Freude machen?“ „Ach, wenn nur die Blumen glücklich sind und dann noch jemand das Licht wieder entzündet,“murmelte die Spinne und war schon weg.
Der Hase hoppelte zum Bauernhof, schlich zum Stier und erzählte ihm die ganze Geschichte. „Aha …, Aha,….,Aha und nun die Eier.“
„Ich brauche auch nur eins, habe ja auch nur Farbe für eines.“ „Aha, aaaah,“ der Stier machte ein langes Ahh, „Der Junge hier vom Hof,
hat erzählt, er habe den Osterhasen gesehen.
Die Bauern lachen darüber. Die Bäuerin hat vorhin alle Eier geholt, um sie in die Küche zu bringen.
Die kleine Schwester von Jan, möchte auch so gerne den Osterhasen sehen.
Deshalb haben die zwei sich hier im Stall versteckt und lange überlegt. Und ich konnte alles hören, was sie sagten. Schließlich beschlossen sie zur Henne Gurti Gack zu gehen, denn sie wollten für den Osterhasen Eier hinter dem Gartenzaun im Wald verstecken, weil sie hofften, daß er die weißen Eier dort holen käme um sie zu bemalen und dann könnten sie ihn aus dem Kinderzimmerfenster beobachten.“ „Oh, dann kann ich sie nicht holen, denn ein echter Osterhase, darf der sich sehen lassen? Und Gerti Gack hat bestimmt keine weiteren Eier mehr heute, wenn die Bäuerin schon Eier geholt hat und dann noch die Kinder. So ein Pech.“ Richard war ganz entmutigt „und im übrigen vielleicht kann ich ja garnicht malen und ach, ich werde nie ein Osterhase. Und vielleicht fangen mich die Kinder, und dann merken sie, daß ich nur ein kleiner Hase bin.“
„Peäää ch Pe ääää ch,“ „höre ich da Pääää ch?“ Gurti Gack sah zur Stierpforte herein, „Pääääch, gack gibts nicht, das gackert man immer nur, Pech gibts nicht, gack, man findet doch früher oder später immer ein Korn, Pech ist eine eklige, schwarze Masse, die man auf den Boden schmieren kann um blöde dämliche Straßen zu machen, auf denen kein Huhn laufen will.“ „Aha,“ muhte der Stier, „ich glaube, so eine Soße ist über Richards Gedanken gekleckert! Sieh doch mal, wie mutlos er ist.“
„ Ja hab es gehört,woran fehlt es ihm denn ?“ fragte Gurti Gack, ich bin eine Henne, kein Doktor!“ „Ihm fehlt ein Ei.“ „Ein Ei? Wirklich nur ein Ei fehlt ihm?“ Gurti Gack drehte sich dreimal im Kreis, „ nichts weiter als ein Ei? Dann ist die schwarze Pecherei vorbei?“ Und Plop, da hatte die Henne ein Ei gelegt. „Das bin ich Gurti Gack die Henne“, sie hob ihren Schnabel hoch und plusterte sich auf.
„Das ist nicht Zauberei, nur ein Ei. Und du bist sorgenfrei, ich bin ab jetzt Dr. Gurti Gack! Doktor Gurti Gack! sagt schön Frau Doktor zu mir. Gack gack gack , und weil ich gerne lieber mehr als weniger bringe, nicht das am Ende was fehlt, hier noch ein Ei, dann habt ihr zwei ,oder besser drei und vier, denn es ist eilig hier, fünf und sechs und sieben und acht damit das Häschen wieder lacht.“
„Genug, genug, muh!Danke du !“ „Doktor Gurti Gack !“ fügte die Henne hinzu und verschwand. Richard hatte gar nichts sagen können, so sehr erstaunt war er. Er bewegte sich nicht. „Nun los, hol dir die Eier bevor sie jemand zertritt!“ Da kam Richard wieder zur Besinnung und vor Freude hüpfte er, und mein Kopf ist auch wieder leicht, aha, vielleicht stimmt das ja mit dem Doktor, vielleicht ist die Henne Ar, aha aha“ Richard holte die Eier versteckte sich in der Ecke hinter dem Stier, so daß man ihn nicht hätte sehen können, öffnete das Säckchen und tat ein Ei hinein, die anderen versteckte er in einem geschützten Winkel. Wie soll ich jetzt vom Hof kommen, ich brauche dringend Wasser zum Malen und zur Osterhasen Versammlung muß ich mit einem bemalten Ei erscheinen.
Die Kinder sind ja dauernd draußen im Hof oder gucken aus dem Fenster. „Aha ,Aha,
Der Stier sprang so plötzlich auf, daß der Hase umfiel.
„Hey, warum so wild, autsch! Ein Glück hab ich das Ei schon in die weiche Tasche getan, sonst wär es noch zersprungen.“
„aha, ich hab es, die Kinder sind ja gerade alleine, solang die Bäuerin im Dorf einkauft, da sollen sie nach dem Rechten sehen, und auf den Hof aufpassen. Ich lenke sie ab, dann müssen sie nach mir sehen, und du kannst dich heimlich fortschleichen.
„Grandios,“ sagte der Hase und rieb sich seine Pfoten.
„Wie lenkst du sie denn ab?“
„AAAAch, ich tobe ein bisschen, herum, dann denken sie eine Hummel ist hier und holen ihren Kescher.“
„Aber die Hummeln schlafen doch noch.“
„Also vor Fliegen tobe ich nicht, nein, auf keinen Fall, ein großer Stier der vor Fliegen tobt, nein!“
Der Hase fand ein kleines Teil im Stroh. „Was ist das?“
„Oh,“ stöhnte der Stier, „das ist ein Flieger von den Kindern, fürchterliches Ding, ich hab es versteckt, ich kann es nicht leiden, die drehen oder drücken an was, dann brummt es schlimmer als 1000 Hummeln und fliegt überall rum.
Das hatte ich hier unter das Stroh gescharrt.“
Der Hase betrachtete es, bemerkte aber nicht, daß der Anschaltknopf oben auf dem Flieger war und, weil er es verkehrt herum auf den Boden stellte, um es wieder zu verstecken, erschrak er entsetzlich, denn das Ding brummte sofort laut los und ruckte, dabei drehte es sich richtig herum um noch lauter brummend hoch zu fliegen. Es kreiste unter das Dach, stieß dort an und raste im Sturzflug auf den Stier zu. Der Stier brüllte. Kurz vor dem Stier drehte es ab, um erneut unter das Dach zu fliegen, „Du Trottel, hast es angestellt“ ,der Stier muhte, „lauf los, wenigstens für etwas ist es dann gut, außer mich zu nerven, jetzt wird dich keiner sehen lauf,“
Richard rannte und rannte und tatsächlich niemand bemerkte ihn, denn die Kinder eilten so schnell in den Stall und riefen, „unser Flieger ist wieder auf getaucht, Juhu!“ Richard rannte direkt in den Wald um sicher zu sein, daß niemand ihn sehen könnte.
Er hörte noch den Stier laut muhen. Erst in einem dicken Gebüsch machte er halt. Ein süße Hasendame wohnte dort, „Hallo, so in Eile, so außer Atem?“ „ Bitte, bitte, Kannst du kurz auf die Tasche auf passen, ich will vorsichtig nach dem Stier gucken, ich mache mir Sorgen!“ „Wieso macht sich ein kleiner Hase um einen großen Stier Sorgen?“ „Keine Zeit, keine Zeit, bitte pass auf.“ „Ja, mach ich, Okay,“ sagte die Häsin. „ich liebe Okay,“ dachte der Hase, denn „Okay“ beruhigte ihn. Dann wuchsen die Sorgen wieder, „wenn nun das Ding nicht ausgeht, dann verzweifelt der Stier noch. Oh nein, und der Stier ist mein Freund und Freunde können nicht aushalten, wenn Freunde verzweifeln.“
Er kam gerade recht zu sehen, wie der Stier sein Gatter aufbrach, sogar die Kinder hatten plötzlich Angst vor dem Ding, weil sie es nicht fangen konnten und weil der Stier ausgebrochen war und brüllte. Es flog wild herum, kreuz und quer. Sie flüchteten auf eine Mauer, das Ding flog wild herum, der Stier drehte sich auf dem Hof, er versuchte seine Ohren zu zu klappen, er konnte den Lärm nicht aushalten. Ein Stier kann aber seine Ohren nicht zu halten oder zu klappen. Es sah wirklich so aus als wären tausend Hummeln hinter ihm her.
Der Hase rief, „beruhigt euch! Es tut euch nichts! Es fliegt nur bis es leer geflogen ist. Da braucht man keine Angst haben, nur Geduld muß man haben. Er lief zum Stier, und sang das Ho ho ho-lied, das war ein Beruhigungsablenkungslied, was er sich mal ausgedacht hatte, mit vielen langen Ohhhhs. „Guter Stier, oho oho, ich mag dich so, oh hohophoh.“ Der Stier war so erstaunt, daß der Hase wiedergekommen war, nur um ihn zu beruhigen, dass er ganz gerührt stehen blieb. „Da hat er alles vergessen, nur um mir zu helfen.“
Der Hase sang emsig weiter, „es hilft, das Lied hilft!“ „Du guckst nach mir?!“ „Natürlich, einen Freund läßt man für nix im Stich, ich bin ein Hase, der Hase Richard.“ Der Stier staunte. Der Spatz, der sich zu den Kindern auf die Mauer gesetzt hatte sagte, „ein Freund sein ist das Beste was einem passieren kann.“ Die Kinder hatten aufgehört zu weinen und auch den brummenden Flieger kurz ganz vergessen, denn sie waren so erstaunt über den Hasen. „Der Osterhase,“ freute sich die Kleine.„Guck mal, wie lieb er ist. Das muß der Osterhase sein, kein anderer hätte es gewagt so einen großen Stier zu beruhigen.“ „Ja, wie süß der ist.“ „Guck mal er singt dem Stier was vor.“ „Ja, es ist der Osterhase! Nur Osterhasen können singen.“„Da guck mal der Stier legt sich hin und der Hase klettert auf seinen Rücken und hält dem Stier die Ohren zu.“ Gerade flüsterte Richard dem Stier ins Ohr, „ gleich ist alles vorbei, und danke, es macht mich so glücklich, dass die Kinder in mir den Osterhasen sehen. Dann muß ich ja einer sein. Und wenn ich dieses Jahr nicht mitmachen darf beim Ostereier verstecken, so weiß ich jetzt jedenfalls, daß ich ein Osterhase bin. Du bist mein Glücksstier! Danke,wegen deiner Aufregung ist das heraus gekommen. Und es macht mich nicht weniger zum Osterhasen weil die Kinder mich gesehen haben.“ „nein ,im Gegenteil sagte der Stier, jetzt wissen sie was einen Osterhasen ausmacht. Und ich scheine wohl ein Aha Glücksstier, zu sein“ muhte der Stier und freute sich. „Das scheinst du nicht nur, das bist du!“sagte der Hase. „Klingt gut, so ein Wort kann schon sehr gut klingen, im Gegensatz zu diesem dämlichen Ding da.“ Der kleine Spatz war mutig ganz nah an das kleine Mädchen gehüpft und Piepste, „Ich kenne den Stier erst seit heute morgen, aber ich werde sein Freund werden. Es ist gut einen Stier zum Freund zu haben.“ „Oh der Spatz erzählt uns was,“ die Kinder waren ganz aufgeregt. Die kleine versucht ganz langsam und vorsichtig seine Federn zu berühren und, er ließ es zu, was die Kleine unsagbar freute. „Morgen legen wir ihm ein paar extra Körner hier auf die Mauer, es wäre ja so schön, wenn wir mit ihm vertraut werden können,“meinte der Junge. Der Flieger schien nun auf sie zu zu fliegen und das erschreckte den Spatz zu sehr, so daß er fort flog. Die Kinder hüpften von der Mauer, der Flieger hatte abgedreht und flog mit lautem Getöse in den Stall. „Er wird schon langsamer,“ meinte der Junge. Und wirklich, als sie im Stall an kamen, war er auch sehr viel leiser geworden. Die Kleine holte den Kescher und der Junge beobachtete den Flieger. Dieser wurde immer langsamer und flog immer tiefer. „Gib mir den Kescher !“ „Bitte!“ Und tatsächlich nach zwei vergeblichen Versuchen, konnte er ihn beim dritten Mal fangen. Sie klickten den Schalter um und gingen vorsichtig aus dem Stall heraus. „Was ist jetzt wohl mit dem Stier, wir müssen ihn irgendwie wieder in den Stall bekommen.“ Beide sahen ängstlich auf den Hof ein wütender Stier ist sehr gefährlich, das wußten sie. Aber es war kein Stier zu sehen.“ „Oh nein, er ist abgehauen!“ „Oh nein was machen wir bloß, was sollen wir bloß sagen, wegen unserem Flieger, oh nein, das gibt Ärger!“der Junge regte sich auf.Er wußte, dass es sehr schlimm sein würde, wenn der Stier weg wäre. „Der ganze Hof ist dann nix wert,“ hatte er Großvater neulich zu Vater sagen hören. „Oh wei, und das Ganze, weil er nicht aufpasste auf seinen Flieger. Oh nein, wir müssen ihn finden!“ „Ja, es ist ganz schlimm, wenn er weg ist, wir müssen ihn sofort finden!“sagte das Mädchen mit Tränen in den Augen. „Guckmal!“rief sie, „der Hase!“ Da sahen sie, wie der Hase auf dem Rücken des Stieres saß und sie direkt auf die Stierweide zu gingen. „Guck mal,“ sagte die Kleine, „der Osterhase reitet.“ „Ich glaube es nicht, der bringt den Stier auf die Weide!“der junge staunte.
„Danke Osterhase,“ rief die Kleine. „Danke, das ist aber sehr lieb von dir!“ Der Junge lief vorsichtig um beide ja nicht zu erschrecken hinterher und, als der Stier auf der Weide war, schloß er hinter dem Stier das Gatter. „Jetzt bin ich aber froh, daß er da drin ist, und daß er nicht mehr sauer ist,“sagte die Kleine. Der Hase flüsterte dem Stier noch etwas zu, und der Stier muhte. „Etwas Gutes hat es ja, auf diese Weise bin ich wieder draußen.“ Er trottete zufrieden zu den Bäumen, die am Rande der Weide standen. „Niemand wird verstehen, wie der Stier auf die Weide gekommen ist ,“sagte der Junge. „Ganz einfach, der Osterhase hat ihn hingebracht.“ sagte das Mädchen.„Das wird uns niemand glauben, ein Hase, werden sie sagen, ha ha der Osterhase vielleicht, vielleicht schimpfen sie sogar, weil, wir dürfen den Stier auf keinen Fall auf die Weide bringen. Ach, egal, Hauptsache alles ist in Ordnung und keiner hat sich weh, getan. Und es war ja nun mal der Hase.“ entschied der Junge.
Richard hatte sich schnell aus dem Staub gemacht. Und der Stier muhte, „aha, aha!“ und war sehr zufrieden. Den Ärger hatte er schon vergessen. Aber, daß er ein Glücksstier war, das wusste er. Das machte ihn sehr vergnügt. Er war sehr stolz.
„Und an die frische Luft bin ich dabei auch gekommen. Muaha muaha,“ Oben auf dem Baum saß der Spatz und freute sich mit.
Inzwischen war Richard bei dem Gebüsch angekommen in dem die kleine süße Häsin tatsächlich immer noch saß und auf seine Tasche und das Eimerchen aufpasste. „Danke dir, danke dir,“sagte Richard, „du hast mir sehr geholfen. Möchtest du mich ein kleines Stückchen begleiten? Ich brauche ein bißchen Wasser. Möchtest du ein Stück mit kommen,“ fragte der Hase. „Aber ich darf nur bis zum kleinen Bach.“
„Ist hier ein kleiner Bach? Das trifft sich gut. Und dann hätten wir ein kleines Zeitchen zusammen, das wäre schön.“ Ihm wurde seltsam warm und sein Näschen leuchtete etwas rosa über dem schwarz.
Der Hase erzählte der Häsin was er vor hatte. „Ich mag es so gern, wenn ein Blümchen auf einem Ei aufgemalt ist“ ,sagte die Häsin. „das mach ich,“sagte Richard. „Zum Dank für deine Zeit und dein Aufpassen und deine Begleitung werde ich auf jedes Ei auch ein Blümchen malen.“
Aber da fiel ihm ein, „ ich habe kein Grün,oh nein.“
„So,“sagte die Häsin, „kein Grün? Hast du denn das Gelb der Sonne und das Blau des Himmels?“ „Ja, Gelb und Blau habe ich.“
„Dann hast du auch grün.“
„Wieso denn?“ „Es ist wie im Leben, wenn das gelbe Licht am blauen Himmel ist, wächst das grüne Leben. Sie müssen sich nur vermischen.“
„Deshalb haben sie mir leere Fächer mit hinein gestellt, damit ich Farben mische und so dann neue habe.“
„Hast du auch ein bißchen Schneeweis?“ „Ja,“ sagte der Hase. „Dann kannst du alle Farben weißen, das Rot zum rosa, und das Blau zum Hellblau.“ „Und dunkeln kann ich sie auch?“
„Ja, die Farbe der Erde und der Baumstämme bekommst du, in dem du das Rot der Blüten, mit dem grün des Grases mischt.
„Aha,das ist gut.“ „Und das Violett der Veilchen, wenn du des Himmels Blau mit dem Rot der Rosen mischt.“
„Oh, danke, super, woher weißt du das alles?“ „Ich habe das Licht gefragt. Den Tag und die Nacht. Nimmst du ein bißchen Schatten der Nacht, dann werden alle Farben dunkler, aber man muß sehr aufpassen, denn man braucht sehr wenig Nachtdunkel. Nimmt man zu viel, dann zieht sich das Farbige in Dunkelheit zurück.Oder zu viel Licht dann lichtet sich alles und blendet schließlich weiß und hell. So ist es mit allem, glaube ich genau dort, wo es sich in einer bestimmten schönen Menge trifft erstrahlt es in klarster Einzigartigkeit.“ Richard staunte über die Häsin . „Hast du mal gesehen, wenn Wasser sich mit Licht trifft, also ein Lichtstrahl mit einem Wassertropfen, dann siehst du alle Farbe, naja viele Tropfen, meinte ich und viele Lichtstrahlen die sich gleichzeitig treffen dann entsteht ein Bogen aus Farben.“ „Ein Regenbogen, „sagte Richard „wenn etwas sich gegenseitig erfreuend trifft dann, wird es schön und strahlt. So wie es jetzt schöner ist mit dir zu laufen. Wie heißt du überhaupt, ich habe dich noch garnicht gefragt.“
„Ricarda, und Du?“„Richard. “ In zwischen hatten sie den Bach erreicht und Ricarda würde umdrehen müssen.
„Du brauchst ein Töpfchen für das Wasser.“ „Platsch!“ eine Nussschale landete im Bach. Beide schauten nach oben, dort auf einem Zweig schaukelte ein Eichhörnchen, „ein Eimer für Wasser? Habe ich richtig gehört? Ich sage nur wozu einen Eimer, hast du eine Nuss, hast du kein Verdruss, brauchst du dann nichts weiter und alles ist dann heiter!“ Beide schauten weiterhin nach oben, „hier fangt, ich schenke euch zwei Schalen, stellt euch geschickt an, haltet sie ins Wasser dann, gefüllt ist sie bis zum Rand, so trägt man Wasser durch das Land.“
Eh beide noch richtig fangen konnten, fiel ihnen schon eine Schale auf den Kopf. Sie beugten sich zum Wasser und sieh da, es klappte, sie hatten beide eine Nussschale voller Wasser. „Das würde reichen zum malen, aber wie soll ich es nach Hause tragen, ohne dass es wegschwabbt?“ „Das kann ich,“ sagte die Häsin, „man muß es vorsichtig machen, wie im Tanz“. Es sah sehr elegant aus, wie die Häsin mit sehr grazilen Tippelschritten leicht über den Boden huschte, die Schalen Vorsichtig in den Pfoten tragend.
„Das war sehr schön, dieser kleine Weg mit dir, Richard,“ sagte die Häsin, als sie die Schalen vor Richards Bau abgestellt hatte. Er brachte sie noch zu ihrem Moosnest zurück.
„Ja, das war schön und danke für das Tragen !“, sagte Richard verlegen. Die Häsin hielt ihm ihre geöffnete Pfote hin, Das schenke ich Dir, ich habe es gesammelt. Es ist ein kleines Stück Röteln und das andere Kohle, damit kann man scharfe Linien und Gesichtszüge zeichnen, das kannst du sicher brauchen, ich habe es am Hügel gefunden und kleine Zeichen zu schreiben geübt.“ „Aber du brauchst sie doch selber, ich finde bestimmt noch welche.“ „Du brauchst sie jetzt dringend, damit dein Plan klappt, und falls es dich beruhigt kannst du mir ja den Rest wieder vorbeibringen,wenn du ihn nicht mehr brauchst.“sagte Ricarda.
„Oh ja“, das tröstete den Hasen. Außerdem hatte er nun einen Grund die Häsin, die er sehr nett fand, wieder zu besuchen und noch dazu hatte er etwas von ihr bei sich, etwas, womit sie gezeichnet hatte. Das war ungemein tröstend und ermutigend.
Sie rief „Ciao“ und hoppelte schnell zurück.
Aufgeregt und glücklich schlug Richard ganz bepackt den Weg zu seinem Bau ein. „Oh nein
oh nein, nicht jetzt, bitte,“ schreckte er zusammen.
Auf der Wiese waren lauter Hasen. „Oh nein, ein Hasentreff!“
Er duckte sich.Er hörte wie ein alter Hase sagte, „spart euch die Arbeit und die Zeit, es gibt keine Farbe, und das Licht wird stündlich weniger.
Wir lassen Ostern ausfallen!“
„Kann man denn Ostern ausfallen lassen?“ fragte ein anderer Hase.
„Klar kann man!“sagte der alte Hase, „wenn es nicht geht, keine Farbe da ist und dann nur lichtlose matte Eier da sind, und überhaupt! Es fällt aus, wenn es ausfällt!“
„Denken die,“ flüsterte der Marienkäfer, der auf einem Stein saß,dicht bei Richard.
„sowas kann man nicht ausfallen lassen. Das ist wie aufgeben.“ „wie aufgeben?“ fragte Richard. „Einen Freund aufgeben?“ das hatte er mal gehört, das ist, wenn man ihm nicht mehr vertraut, nicht mehr an den Freund glaubt. „das ist schlimm,“ „Es ist viel schlimmer, als einen Freund aufgeben, es ist wie alle Freunde aufgeben nicht nur einen, noch schlimmer. Es ist wie die Freundschaft selbst aufgeben und Freundschaft macht Freude, also ist es wie die Freude aufgeben und die Freude ist die Sonne des Lebens, also ist es wie das Leben aufgeben ,“ Hui dem Hasen war schwindelig von diesem Denken, aber er hatte verstanden, daß es etwas sehr bedrohlich Schlimmes wäre. Der Marienkäfer schüttelte seine Flügel so kräftig, daß zwei Punkte abfielen und genau auf dem Fell des Hasen landeten. „Ach, jetzt sind mir vor lauter Empörung zwei Punkte abgeflogen. Die wollten wohl zu dir, sonst wären sie nicht auf dir gelandet heb sie gut auf, vielleicht wirst du sie brauchen, man trifft selten einen von uns der empört ist und nur dann verlieren wir Punkte.“ „,Danke,“ sagte Richard und steckte sie zur Sicherheit unter sein Ohr. „aber was nun? Soll ich hingehen und ihnen meine winzig kleinen Farbköpfchen geben?“ „Nein bloss nicht,“ schrie der Marienkäfer entsetzt.
„hast du denn vergessen, wie sie sind?
Wenn sie dich sehen, so einen kleinen Hasen, dann lachen sie doch nur und sagen du bist zu klein, nehmen dich nicht ernst, sagen, davon verstehst du nix.“ „Und dann,“ warf eine Maus ein, die plötzlich dazu gekommen war, „fänden sie bestimmt was zu nörgeln, zu wenig, zu das, zu dies. Und das ein oder andere Töpfchen fiele um, und die Farbe ginge verloren. Außerdem haben sie mit ihrer dummen schlechten Laune auch dazu beigetragen, dass die Blumen so traurig wurden.
Richard hatte Angst, „und wenn sie mich jetzt entdecken?“
„Halt still! Beweg dich nicht!“
Da schon war es passiert.
„He, guckt mal, wer da hockt, der Mini Hase!“ Alle lachten. „Der auf die Idee gekommen ist, schon Osterhase sein zu wollen, der immer Schönes machen will, und noch gar nichts kann!“ „hihihi!“
Sie lachten und ein großer Hase zog ihn am Ohr auf die Wiese.
Beinahe wären die Marienkäferpunkte herunter geplumpst, und das Eimerchen mit den Farben fiel ihm aus der Pfote, aber die Maus hatte es zum Glück auffangen können, ohne daß es umfiel. Der herbeigeeilte Spatz hatte im Flug das Täschchen schnappen können.
Der Marienkäfer hatte seine Freunde die im Moos schliefen so schnell in die Luft geschickt, daß durch ihren wilden Aufflug ein Luftzug entstand, der die Eier ein wenig zur Seite schubste, so daß sie auf einem Mooshaufen landeten und nicht zerbrachen. „Puh“, japsten die Käfer und untersuchten die Eier gleich und putzen die Kratzer weg. „Das war knapp, aber sie sind heil geblieben, was für ein Glück!“.
Der Spatz sagte, „wartet mal kurz,“ und zwitscherte so laut er konnte los. „Oh diese nervigen Spatzen,“ schimpfte ein sehr schlecht gelaunter Hase. Da landete noch ein Spatz und fragte „was ist los?“
„Komm bitte hilf mir mal, du faßt da an und ich hier, dann schaffen wir das Täschchen zum Bau des Hasens Richards zu fliegen.“ „Okay, scheint ja wichtig zu sein, pieps, dann mal los!“
Die anderen Sachen schleppte die Maus mit ihrem Mausemann mit äußerster Anstrengung zu Richardsbau.
Die Hasen hatten Richard aufs Feld gezogen, sie begannen den ersten frischen Löwenzahn zu fressen, wobei sie eifrig darauf achteten, dass Richard nichts bekam. Dann schubsten sie ihn kichernd weiter über die Wiese, „Nur falls du vergessen hast, wo dein Bau ist, du kleines Dummchen.“ Der Schmetterling flatterte vorbei und schüttelte seine Flügel, „lasst ihn ! Er ist wenigstens noch ein richtiger Hase, ihr habt euch zu viel von den Menschen abgeschaut, und man merkt, dass die Kerzen in euren Herzen schon total aus sind. Oh nein, oh nein, was wird wohl werden, so kurz sind die Kerzen erst aus und so garstig seid ihr schon. Denkt mal, der kleine Hase, seine Kerze ist auch schon aus, aber er bleibt trotzdem dem Licht treu. Nehmt euch mal ein Beispiel!“ Zum Glück fuhren die Kinder vom Bauernhof gerade auf ihren Fahrrädern vorbei,
so daß die Hasen schnell in ihre Verstecke krabbelten. Die Kinder würden wo möglich dem Bauern verraten, daß sie hier im Feld waren und sich die besten Leckerbissen raus suchten. Diesen Moment konnte Richard nutzen und eilte so schnell ihn seine zitternden Beinchen trugen nach Hause. Nach einer langen Weile kam er an und brach in Tränen aus. Er schluchzte, „jetzt ist alles kaputt!“ Mähmuckel kam herbei und schaute in den Bau. „Mäh mäh, denk nicht bäh. Hüllt dich eine Wolke ein, denkst du alles verloren und allein, vergiß nicht, es kann schnell wieder heller sein, hier ein bißchen weiche Wolle, darauf dann alles besser Rolle. Erwärmt die müde gelaufenen Füße und schickt dir tröstende Grüße. Nicht weinen Hase, Mäh, du bist doch ein Schnuckel und ich das Schaf Mähmuckel.“ Richard fühlte wie ihn die Wolle wärmte. „Danke Mähmuckel! Danke!“ Er öffnete die Augen um die weiche Wolle anzuschauen, da sah er das Farbeimerchen und die Tasche auf seinem Küchentisch. Wie freute er sich. Auf seinem Tisch lag eine wunderschöne Möhre, ein Löwenzahnblatt und Blatt, auf dem stand, „wir finden dich super!“ Unterschrieben war es mit dem Spatzenfußabdruck, dem Mäusefußabdruck und 2 Punkte vom Marienkäfer klebten am Ende des Blattes. „Oh, hoffentlich hat er selbst noch welche, der liebe Marienkäfer.“ „Keine Sorge, die wachsen ihm wieder, aber hüte sie gut, es ist das Wertvollste, was man bekommen kann, das hat sich sogar schon unter der Erde herumgesprochen.“ „Herr Sturm bist du das?“ „Ja pünktlich zur Stelle, ich mußte doch selbst nach dir sehen. Malst du jetzt?“
„Ach du liebe Zeit. Ja, natürlich, ich wollte ja jetzt malen“. Eilig stellte er sich alles zurecht. „Oh wie malt man denn?“ „Kann doch nicht so schwer sein,“ sagte Herr Sturm, „mach es, wie die Schnecken, Spuren ziehen, nur daß du keine Schnecke bist sondern der Pinsel und daß die Erde keine Erde ist sondern ein Ei.“ „die Erde, ein Ei,?“ „Nun fang an, ich will so gerne mal sehen, was so ein Pinsel kann.“ …… Die Spinne ließ sich auf einem weißen Ei nieder. „Wie eierige Monde, sehen die aus, sie krabbelte über das Ei. „Eins, zwei, drei, nun nur Mut, mal los!
Zu den meisten Sachen gehört das Geheimnis der Drei.“ „Das Geheimnis der Drei?“
„Ja, auf eins ins Wasser tunken, auf zwei in Farbe tunken, auf drei dem Ei die Farbe hinschenken. Denk dir nur schönes Ei und der Pinsel fährt dann ei, ei, ei.“Das fand Richard lustig und begann. Als das Ei so schön bunt wurde, freute er sich und malte und malte.
„Oh, ich wollte ja noch auf jedes Ei ein Blümchen malen, das hab ich doch versprochen, wie malt man ein Blümchen?
„Wie es aussieht,“ sagte die Spinne. „Sehr witzig,“ sagte der Hase. „Nah, wie sieht ein Blume denn aus?“
„Wie kann ich wissen, wie sie aussieht, wo jetzt keine da ist ?“
„Du mußt an eine denken. Schließe die Augen und jetzt denke an sie, an die, der du es versprochen hast. Die Vorfreude die diese Blume hat, wird dir dann helfen“. Der Hase schloß die Augen und wirklich, nach einer Weile sah er die Blumen, vor sich und dann jene besondere.
„So,“sagte die Spinne und jetzt nimm den Pinsel in die Hand und erzähl mir wie diese Blume aussieht.“
„Sie kommt mit einem grünen,“ „Halt!“ rief die Spinne, tunk den Pinsel zu erst in dein Grün, okay, weiter.“
„Ja, hab ich, dann kommt sie mit einem grünen Stängel aus der Erde.“ „Wie?“ -Ja … so-, mal es!“ Der Hase zog den Pinsel vorsichtig nach oben und dort ist ein Blatt.“Er machte einen Kurve mit dem Pinsel und einen Bogen, „noch ein Blatt. Und das Schönste kommt jetzt,“ sagte der Hase. Er hatte gerade richtig Freude daran gefunden und sah selbst seinem Pinsel gespannt zu. Er spülte das Grün aus dem Pinsel und tunkte ihn ins Rot. Er malte viele Blütenblätter, holte sich Gelb und setze überall ein wenig Licht hinauf. „Das ist eine Gute Idee,“sagte die Spinne, „so kann man auf dem Bild sehen, wie die Sonne, das Licht auf allen Dingen ruht und sie kräftigt .“Richard malte und malte. Er betrachtete das Ei, dann tunkte er den Pinsel in das samtige Dunkel, das ihm die Anemone geschenkt hatte und machte in die Mitte der roten Blüte einen runden Punkt. „Eine Anemone,“ die Spinne war begeistert. Beim letzten Ei rutschte ihm der Pinsel einmal ein wenig aus, und auf dem Ei war ein Fleck. „Oh je, Oh nein!“ „Ist doch nicht so schlimm, könnte doch ein süßer Käfer sein!“ „Käfer? ohne Beine ohne Punkte?“ Aber schon, als Richard das sagte, nahm er den Pinsel und malte Beinchen, malte rote Flügel, einen kleinen dunkelbraunen Kopf und setzte Punkte darauf, mit dem Dunkel der Anemone. „Das ist bestimmt ein Glücksei,“die Spinne freute sich. „Erst, ein Fleck, so ein Pech, bewegst du dich ein Stück, und hoffst hinein, schon ist es Glück, wie fein. Tja ja, rück ein Stück und mach ein Glück, den Kopf, nicht in die Erde stecken, lieber immer weiter Strecken.!“ Die Spinne tanzte vor Freude und sang unentwegt, das mit dem Fleck machte ihr solchen Spaß. „Was hat sich wohl versteckt, in einem kleinen Fleck? Was will sich entfalten, aus einem großen Balken? Und scheint es, ich hätte mich versponnen, schau ich genau hin, hab ich später doch gewonnen.“ Die Spinne hatte ein wunderschönes Netz vor Freude durch das ganze Zimmer gewebt und da hinein, konnte der Hase die Eier zum trocknen legen. Alle Eier hatten eine schöne Blume und viele schöne Farben und ein Ei hatte auch noch den Glücksmarienkäfer. Der Hase war so müde, daß er an Ort und Stelle einschlief.
Herr Sturm war längst in der Erde verschwunden und die Spinne war zu einem kleine Bündel zusammen gesunken und schlief.
Zwei Glühwürmchen flogen herein, sie hatten ein Paar schöne Träume dabei. Sie legten dem Hasen einen auf die Stirn. Sie hatten den Hasen sehr gern. Dann flogen sie um die Eier herum und ließen diese ein wenig schaukeln in der Hängematte. „Die sind aber schön! komm wir streichen einmal vorsichtig über sie hin, du von unten, ich von oben.“ Beide flogen los und streiften leicht an den Eier entlang, da glänzten und leuchteten die Eier, und hingen nun in dem stillen Hasenbau wie kleine Lampen unter der Decke in der silbrig glitzernden Hängematte. Die Glühwürmchen flogen weiter, „ich verstehe gar nicht,“ sagte das eine Glühwürmchen zum anderen, „warum es sich manche so schwer machen und glauben sie können nix machen, und sie hätten nichts zu geben, und sie hätten zu wenig, und sie müßten alles horten, ich versteh das gar nicht. Jedes kleine Glühen, gibt viel Glühen weiter.“ „Und wir, wir haben jetzt viel mehr Glühen als vorher, obwohl wir soviel Glühen an die Eier abgegeben haben. Das ist doch seltsam.“ „So ist es! Etwas hingeschenkt, schon ist es getränkt, wird dann gut gedeihen, sich dem Leben weihen, wächst bis es erblüht, doppelt schöner als zuvor erglüht. Tja, ja, so einfach,“sagte das andere Glühwürmchen. „Hab ich dann morgen doppelt soviel schönes Glühen wie heute?“ „Ja klar! Du wirst sehen.
Wenn man es weiter glüht, glüht es woanders weiter, dann freut man sich, ist stolz auf sich, dadurch glüht man selbst kräftiger, als vorher und wird schöner und so weiter und so weiter.“ „Welch wunderschöne Leiter, so kommt man immer weiter, bis man ganz Licht ist, stell dir vor!“ Die Glühwürmchen tanzten. Von Ferne hätte man denken können, zwei Sterne vollführten ein großes Ballet und man sah eine Leiter zu den Sternen hinauf aus lauter wanderndem Licht. „Und sind wir auch nur Würmchen, tanzen höher, als alle Türmchen, sind nicht hart aus Stein, nein dem Lichte brachten wir in uns ein Heim, tanzen zu den Sternen, auf Licht in weite Fernen.“ „Tja haben aber ein Glüh, haben ein glüh, haben ein Glühen, haha und ist man auch ein Würmchen auf das Glüh, auf das Glüh, auf das Glüh kommt es an, hihü ,hi hü!“
Langsam begann die Dämmerung und die Glühwürmchen flogen fort. Ein Rotkelchen war erwacht und sah zum Hasenbau hinein. „Das sind ja wunderschöne Eier, sie sehen aus, wie vom Himmel gefallen.“ „Eier können nicht vom Himmel fallen,“ murmelte ein Igel der vorbeiging, sie sind doch zerbrechlich, und ich fände es furchtbar, wenn Eier vom Himmel fielen, sie stießen auf meine Stacheln und blieben da aufgespießt und ich hätte ekelhaft alles voll Schlabber, bah!“ „Schon gut, Herr Igel, ich hab es doch nur so vor mich hin gepiepst.“ „Vor sich hingepiepst, vor sich hingepiepst, das sagt man dann so, und dann ist es so eine Schlabberei.“ „Aber es ist doch garnichts passiert.“ „Naja, in meinen Gedanken fast schon,“ moserte der Igel, „aber, was wolltest du denn mitteilen?“ „Wie mitteilen,“ fragte das Rotkelchen. „Na, wenn du etwas laut piepst, dann teilst du etwas mit mir, weil ich es höre, ein Lied, ein Wort, einen Pfiff, einen Gedanken,“ „Ja,“ das Rotkelchen staunte, „das ist aber schön, genauso, wie wenn ich eine leckere Nuss knabbere, und ich sie teile und dir etwas davon gebe und du ißt dann mit mir eine Nuss?“ Das Rotkehlchen sagte, „dann ist man zusammen, also gemeinsam, also garnicht allein, man kann immer teilen mit dem Wind auch oder mit einer Wolke oder mit der Luft oder mit einem anderen Rotkelchen oder mit einem Stier.“ Das Rotkehlchen flatterte um den Igel herum.
„Ja!“ sagte der Igel, „so ist es. Das ist ja lustig, daß du dich darüber so freuen kannst. Er mußte kichern, „ nun ich höre, was also pieptest du?“ „Daß die Eier so schön aus sehen, wie vom..“ „Nein! Sag es nicht weiter, mein Kopf denkt dann sofort an ….“ Er schüttelte sich, sah auf zum Himmel und sagte, „sie sehen himmlisch aus, das wolltest du sagen, jetzt habe ich dich verstanden. Ja,Sie sehen himmlisch aus. Ich muss weiter,“ sagte der Igel, „war doch schön mit dir Rotkehlchen du!“
Nun war der dichte grau Nebel wieder über dem Land und obwohl die Sonne aufgegangen sein mußte, blieb alles grau und düster. „Ich sehne mich nach Sonne,“ sagte das Rotkelchen und putzte seine Brust. Es war so stolz auf seine Federn und sah auf sein Federkleid.
„Ich trage einen Morgensonne und eine Abendsonne stets bei mir, drum singend verbreite ich meine Sonne, hier und jetzt, in jedem
Flug ist sie dabei und tröstet allerlei. Ich breite weit die Flügel vor das Grau, dann hat der Morgetau, eine kleine Sonne nah.“Das Rotkelchen schwang sich auf und flog über das Feld dem Walde zu .
Der Hase war aufgewacht, „was leuchtet denn hier, oh er staunte, dieEier glühten in den schönsten Farben und die Blumen die er darauf gemalt hatte sahen aus, wie echte Blumen, lebende Blumen, denn sie waren tiefdurchglüht.Und keines glich dem anderen. danke sagte der fase „Danke, daß ich so schöne Eier malen konnte, danke. Dann sah er hinaus. Er sah vor allem Diesigkeit, graue Nebel und Schatten. Sein Traum fiel ihm ein. Er hatte von kleinen fliegenden Sternen geträumt, die hatten ihm einen Weg gezeigt.„Was war das für ein Traum, wie ging er weiter, er konnte sich nicht mehr erinnern. Außer, daß er die kraft des Traumes fühlte und dass er einem leuchtenden Teilchen viele lange Wege gefolgt war. Ich muß los, es war eine Stimme in ihm, die das gesagt haben mußte, oder er selbst, aber seine Füße eilten zur Öffnung des Baues und er eilte hinaus. Eilte in eine ganz andere Richtung als sonst ,hier wäre er nie gegangen, aber der Weg kam ihm trotzdem bekannt vor. „Seltsam, ich glaube es war genau dieser Weg, auf dem ich im Traum gegangen war“.
Auch an der Weggabelung wußte gleich, wo er gehen mußte. Er lief immer schneller und immer weiter durch einen Wald hindurch, an vielen Feldern vorbei. Erst an einer Pferdekoppel wußte er nicht weiter. Ein großes Pferd stand am Gatter und sagte „Du bist der Hase.“ „Welcher Hase ?“ fragte Richard. „Eines Tages wird ein Hase herbeigeeilt kommen, und es wird ein sehr sehr grauer Tag sein und grauer, als dieses Grau geht es schon nicht mehr. Und der wird nicht weiter wissen,- weißt du nicht weiter,?“ „Nein, bis hierhin wußte ich es, aber hier sind meine Pfoten so schwer geworden. Ich weiß nicht, ob ich nach da oder dort oder dort gehen soll.“ „Du bist es! Komm auf die Wiese, ich werde dich an einen bestimmten Ort bringen. Du hast eine wichtige Aufgabe. Das erzählen wir Pferde uns schon lange, komm steig auf meinen Rücken, es wird weit.“ Das Pferd legte sich hin und der Hase kletterte auf seinen Rücken. „Vergrab dich so gut du kannst in meiner Mähne, versuche dich gut an meiner Mähne fest zu halten, so fest, wie du dich noch nie festgehalten hast. Ich freu mich! Ich hab so sehr gehofft, daß ich auf der Weide bin, wenn der bestimmte Hase kommt! Jetzt ist es so gekommen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, du hast nur noch diesen Tag und die halbe Nacht zeit. Das Pferd stand auf und der Hase hatte sich so in die Mähne gekuschelt, dass er nichts mehr sah und auch den Wind kaum spürte. „Achtung! Jetzt geht es schnell, ich nehme Anlauf, denn ich muß über das Gatter springen.
„Hui“, das Pferd sprang und der Hase wurde ordentlich geschleudert auf dem Rücken, aber er hielt sich gut fest. Das Pferd galoppierte lang und länger, der durchgeschüttelte Hase schlief in die Mähne gekuschelt ein. Er erwachte erst, als sie vor einer riesigen Felswand standen. Überall lagen schwarze Felsbrocken und Steine und die Felswand war aus tiefstem Schwarz „So, Hase hier werde ich dich lassen, nun mußt du allein weiter ,unter einem der Felsen hier muß ein Eingang sein, da hinein mußt du, dort geht dein weg weiter. nimm dir aber noch drei von meinen Mähnenhaaren mit, die wirst du brauchen. Das eine zeigt dir den weg, wenn du ihn mal verlierst, das 2. zaubert dir Essen und Trinken, wenn du es kreisrund vor dich legst, das dritte macht dich unsichtbar, wenn du es um deinen Bauch knotest. Nun muss ich wieder fort, ist ja grauenhaft. Diese Steinwüste, wenn man hier länger ist, als man wiegt, dann wird man zu Stein , also beeil dich Hase. Du bist leichter als ich, du hast nicht mehr viel Zeit, sonst wirst zu einem Stein und das wäre ein elend. Der erschrockenen Hase zitterte ein bisschen. „Leg dir schnell das Zweite Haar hin, denn etwas essen und trinken würde dir jetzt helfen.“ Das tat der Hase, solange du ißt nimmst du ja auch Gewicht zu und die Zeit wartet solange.“ Der Hase tat es und tatsächlich eine große Portion Löwenzahn und Möhren lagen vor ihm und ein Schälchen mit frischen Wasser. Er aß eilige und das Haar des Pferdes verschwand. „Vergiss nicht, du heißt Richard, Richard der Mutige“, sagte das Pferd und galoppierte fort.
Richard suchte nach einer Öffnung und fand sie nicht, seine Pfoten wurden schon ganz hart.
„Oh nein, ich werde Stein, da weinte er und Tränen purzelten auf den Boden. An einer Stelle verschwanden sie sehr schnell. Richard sah nach und genau da war die Öffnung. Er krabbelte hinein und kaum war er drin, wurden seine Füße wieder weich. Er lief weiter, der Gang wurde größer und größer bis er ein riesiger Weg unter der Erde geworden war. Er hörte Stimmen.
„Oh nein, das sind Füchse, eine Horde von Füchsen. Er sah sie schon ihm entgegen kommen. Sie heulten und riefen, „ wir haben Hunger !“ Im letzten Augenblick fiel ihm das Unsichtbarkeitshaar ein. Er knotete es um seinen Bauch. Die Füchse waren alle umhin herum. Tatsächlich sie sahen ihn nicht. „Ich habe doch Hase gerochen, so stark, daß mir das Wasser in der Schnauze zusammen gelaufen ist. Das kann doch nicht sein. Das sind schon die Fatamorganas.“ „Wir sind am Ende.“ jammerten die Füchse. Der unsichtbare Richard aber, lief weiter den Gang hinunter bis an eine Treppe. Er stieg hinunter. Unten an der Treppe war eine großer runder Platz von dem zwölf Wege abgingen. „Wohin bloß?“ Der Hase nahm das erste Haar und legte es auf den Boden. es ruckte und zuckte, bis es ganz deutlich auf einen schiefen kleinen Weg zeigte, der weiter hinab führte. „Also dort“, der Hase lief und lief bis er an eine schweres Tor kam, Glücklicher Weise war er so schlank, daß er durch das Gitter klettern konnte, denn das Tor ließ sich nicht bewegen. Der Raum dahinter war stockfinster. Am Ende des Raumes stand eine große erloschene Kerze. „Wie kann ich jetzt Feuer machen. „Hier ist kein Feuer und kein Leben“,murmelte harte alte Wurzel. „Du bist weiter als die Wurzeln, sieh mal hier sind alle Zeichen, alle Buchstaben in dem Boden zu finden. Alle Worte und die Zeit sind dort. Worte sollten in meinen Baumkronen sei, in der Luft singen in der zeit leben. Aber alles ist so stupide geworden, dass die Zeit geflohen ist, und es werden so wenige Worte benutzt, daß alle nun hier ruhen und vergehen, wenn nicht bald etwas geschieht.“
„Ich will etwas geschehen machen!“ sagte der Hase zum Baum. „Nun gut, dann zünde die Kerze an, du mußt ganz allein bis dort an die Wand gehen.“ „Ganz allein.“ dachte Richard, und sah in das Schwarze bis zur Wand. Den Boden konnte man nicht sehen, die Wände auch nicht, die Decke nicht nur Schwarz und ein wenig die Silhouette der Kerze, die mitten hinten im Schwarz zu schweben schien. Richard dachte an das Rotkehlchen. „Es singt immer so schön. Ich beruhige mich immer, wenn ich ihm zu lausche. Okay, dann sing ich mir jetzt auch was.“ Er hatte selbst „Okay“ gesagt. Dieses Wort machte ihm Freude. Er fühlte sich direkt stärker und begann zu singen, „ich teile meine Töne mit den Steinen, und laufe auf den Beinen.“ „Noch nie hat jemand etwas mit uns teilen wollen,“ sagten die Steine, und freuten sich. „Wie mache ich bloß Feuer, bin kein Ungeheuer. „Auch ein Stein hat manchmal Funken geborgen.“ Er hob zwei Steine auf. Etwas knackste. Vor Schreck haute er die zwei Steine aufeinander, da sprühten sie kleine Funken. Die Funken sprühten auf den Glühwürmchenstaub, der noch auf seinem Fell geblieben war, er schüttelte sich und da entfachte sich ein Feuer in einem Zipfelchen Mähne, das scheinbar an seiner Pfote hängen geblieben war. Er warf es schleunigst auf dem Boden. Er erwischte einen Zipfel, der nicht brannte und hüpfte damit so hoch, wie er konnte in Richtung Kerzendocht. „Ich wünschte, ich könnte fliegen!“ Er schaffte es, der Docht flammte auf, im selben Moment wurde alles hell. Er hielt seine Pfoten dorthin, wo sein Herz war und fühlte Wärme. „Es leuchtet, es leuchtet, ein kleines Licht in meinem Herzen warm, Jipihopsi juhuhiupsi ja!“ Er wußte nicht wie ihm geschah. Es donnerte und krachte und durch alle Ritzen flog Staub auf.
Er eilte irgendwie einfach vorwärts und vorwärts wie im Schlaf, bis er durch an eine Ritze erkannte, daß er hier würde hinaus kommen.
„Guten Tag, mein Name ist Frau Ecke.“ Er sah vor sich eine Schnecke an der Ritze sitzen, „Ich sitze nicht ich gehe,“sagte die Schnecke, „jeder hat seine Weise zu gehen,und nur weil du nicht mal so langsam Gucken wie ich gehen kannst ,heißt dass noch lange nicht dass ich stehe. Ich ziehe Stur, meine Spur.“ Richard schaute auf die Schnecke. „du mußt ganz langsam, so langsam, wie ich gehe, Stein für Stein aus der Öffnung ziehen, dann kannst du bald hinaus. Aber, wenn du es Hasenschnell machst, dann wackelt der Schotterberg zu sehr und Steine und Geröll rücken nach und schütten den Ausgang wieder zu.“ Die Schnecke schaute ihn an. Langsam und sehr vorsichtig zog er Steine aus der Öffnung und konnte hinaus. „Nimm mich mit, bitte,“sagte Frau Ecke, „Ich will auch dabeisein.“ „Wobei denn?“ „Na bei dem richtigen Ostern. Und wenn der Osterhase einen schon trägt dann kann man Ostern jedenfalls nicht verpassen.“ Die Schnecke hatte sich in ihr haus verzogen und Richard trug sie.
Viele Tiere hatten sich vor seinem Bau versammelt. Sie standen um den Hasenbau, sehr viele Tiere und Vögel flogen darüber und Bienen und Schmetterlinge und schauten auf etwas. Er eilte näher, da drehten sie sich um. „Ein Stern kommt und seht mal hinter ihm, da geht die Sonne auf, das erste Mal seit einem langen finsteren Jahr. Schaut, er zieht einen Teppich hinter sich her.“ Richard drehte sich verdutzt um ,um zu sehen welcher stern hinter ihm war. Da sah er, daß er selbst hell leuchtete.
Und hinter ihm bekam alles seine Farbe wieder, die Blumen, das Gras, die Erde und die Wolken wurden immer weißer und der graue Nebel sah aus, wie ein glitzernder Spitzenschleier. Der Weg, den er gekommen war, sah aus wie ein Teppich von Blumen und Farben. Frau Ecke ließ sich mit samt Häuschen hinunter purzeln. Und setzte sich gemütlich zwischen die Blumen, auch ihr Haus leuchtete wie vergoldet.
„Richard!“ rief die Häsin ihm entgegen, „schau doch nur! Es ist Ostern!“ Sie hatte ihm einen Strauß Kleeblätter mitgebracht.
„Es sind immer vier Herzen und in der Mitte ein Stern, weil vier Herzen beieinander sind, das bringt Glück!
Dann wird das Licht von nun an immer leuchten!“ „Es kann durch nichts und niemand mehr ausgehen, selbst wenn wir es vergessen nicht. Niemand kann es ausmachen!“Ricarda freute sich.
„Ja, es wird lichten und färben und viele verschiedene Lösungen bringen, und jeder erglitzert einzigartig,“summte eine Biene.
„Es wird das Düstere verscheuchen!“eine Schmetterling tanzte zwischen den Sonnenstrahlen.
Sogar die Hasen waren gekommen und staunten, „entschuldige Richard, dass wir uns so lustig über dich gemacht haben, wir waren einfach ein bißchen dumm, von dem ganzen Düsteren waren unsere Blicke verdunkelt.“ „Es tut mir auch leid!“ sagte ein anderer Hase, „dass wir Ostern einfach so aufgegeben haben, anstatt uns zu bemühen Ostern zu suchen, anstatt zu versuchen die Blumen zu erfreuen, anstatt zu versuchen Farbe herbei zu träumen, haben wir uns hängengelassen.“ „Du bist der Osterhase!“ „Jetzt haben wir dich erkannt, Juhu!“ und alle klatschten, „Danke! Osterhase, dass du dich nicht hast aufhalten lassen, dass du trotz allem dem Licht vertraut hast und Schönes gebaut hast.“
Richard war ganz gerührt und wußte garnicht wie ihm geschah. Die Häsin stand neben ihm und sagte, „und Nun?“
„ja, Nun!“ Richard hüpfte dreimal in die Luft, „ja nun schleunigst Ostern in alle Häuser bringen, zu den Menschen bringen.“
„Wir haben nicht genug Eier!“riefen die Hasen
Richard ging seine Eier aus der Hängematte holen, aber kaum war er in seinem Bau rief er, „helft mir mal!“ Die Hasen kamen. Immer, wenn Richard eines der wunderschönen Eier aus der Hängematte nahm, lag an der selben Stelle ein neues Ei. Die Hasen trugen die Eier hinaus. Die Häsin rief, „seht mal, da neben dem Eingang ist auf einmal ein Turm.“ Alle schauten erstaunt auf einen riesigen geflochtenen Turm, bis Herr Rabe das oberste Teil im Fluge abnahm. „Das sind ja Körbe, schön geflochtene Körbe!“ „Mäh, die sind von den Weiden am Bauernhof im Sturm gespendet, mäh. Die Kinder haben dann die Körbe daraus geflochten, und wir Schafe haben sie herumschleppt. Freundlicherweise hat uns Herr Rabe dabei geholfen.“Mähmuckel war sichtlich stolz.
Alle Hasen machte die Körbe voll mit Eiern, und hüpften zu ihren Baus.. „Bis später!“ Ricarda hatte auch einen Korb dabei, sie mußte jetzt schnell nach Hause. „Ich freue mich, wenn du mich Ostern besuchst, wir könnten zusammen feiern!“ „Oh ja gerne,“ sagte Richard, „sehr gerne!“
Richard wollte die Körbe für den Bauernhof verstecken. „Außerdem muß ich dringend zum Stier!“
„Für den Jungen und das Mädchen möchte ich noch was besonderes hineinpacken.“
„Oh, Hallo, Herr Sturm!“ „Gratuliere Herr Hase Richard, wollte sie nicht aufhalten hier sind noch zwei Zauberfeuersteine für die Kinder, die können sie in den Korb legen, bis später!“
„Danke!“rief Richard. Dann eilte er über Wiesen und Felder zum Stier, der war so stolz und voller Freude, so daß er nicht mal mehr aha sagte, sondern nur ein tiefes, schönes, langes UUUUUUU. Der Spatz saß zwischen seinen Hörnern und die Mäuse hatten das Stroh wunderschön zurecht gezupft. Richard wollte dem Stier alles erzählen und später die Körbe für die Kinder verstecken. Doch als er sich kurz an den Stier anlehnte und sein warmes Fell fühlte und seinen ruhigen lauten Atem hörte, da schlief er im Stehen ein, so erschöpft waren er.
Er erwachte von einem lauten Knall. Vorne am Gattertor war etwas hingeplumpst. „Vorsichtig, hatte ich dir doch gesagt, Du Schaf!“ „Mäh ich war vorsichtig, aber Du hast zu schnell los gelassen,mäh!“
„Wie tief soll ein Rabe denn fliegen können?“ „Mäh, und ein Schaf soll wohl fliegen hm,mäh?“ „Hört auf ! Mit eurem Gezank macht ihr ja noch mehr Krach!“ piepste eine Maus. „Ich dachte, es sollte eine Hilfe für den Hasen sein,“ piepste der Spatz, der unruhig hin und her flog. „Ein Glück auf dem Hof regt sich nichts, ein Glück niemand hat es gehört und ist aufgewacht.“
„Was ist los?“ fragte Richard, „U O AHA U“; sagte der Stier. „Ich glaube, die haben dir ein Schild gebracht, weil sie dachten du malst so gerne Schilder und für Ostern, oho, wäre es ja schön, oho. Und eben, ganz am Schluß, ist es Ihnen hingefallen.
Richard sprang zum Gattertor und sah ein Schild auf dem Boden liegen.
„Du,“ piepste der Spatz, „mußt frohe Ostern darauf schreiben. Du kannst doch so schön schreiben. Bitte! Ich setzte mich dann auch oben auf das Schild und singe den ganzen Ostertag.“
Alle die keine Osterhasen waren, hatten sich versammelt um Richard zu helfen.
„Du brauchst ein O wie Ostern,“ sagte der Marienkäfer, das sieht fast aus wie mein Punkt. Nur innen ist es hohl, damit man durchgucken kann, in die Weite.“
„Quatsch,“ krächzte der Rabe, „innen ist ein Schiffsfenster, genannt Bullauge, dass habe ich an großen Schiffen auf dem Meer gesehen.“ „So So,“ muhte der Stier, Ich dachte mehr es sieht aus wie ein Ring, ein Kreis, weil ein Ring ein Zeichen der Liebe besiegelt.“ „ Oder einen Eingang, das O sieht aus wie ein Erdeingang, den ich baue um Luft in die Erde zu bringen. Ostern soll ja Luft in die Herzen bringen, deshalb fängt es mit o an. Hhm mäh,“ Alle Tiere staunten mit offenem Mund. „ Da quatscht ihr aber ganz schön lange rum ,“ meinte Frau Ecke die Schnecke. Gehst du von Ecke zu Ecke, hast du einen Kasten. Gehst du rund herum, hast du ein O, also das kann ich auch schreiben .“ „Oh ja Schnecke, Frau Ecke, bitte! Oh ja, Frau Ecke, das ist eine gute Idee, malen sie doch mit ihrer Spur Frohe Ostern auf den Weg!“ „Das will ich gerne tun, ich fange aber lieber sofort an.“ „Ja, das ist das Beste, sonst ist es Weihnachten, bis die Os fertig sind.“ Es schien so, als bewegte sie sich in Richtung Weg, sehr langsam halt, im Schneckentempo.
Richard nahm den Kreidestein von Ricarda aus seiner Tasche und schrieb ein O auf das Schild. Ein O wie Ostern, schön sagte die Spinne, die oben auf dem Schild saß, „seht mal wie schön!“
„Danke Spinne, jetzt kommt ein S wie, Seht mal, und wie schön,“ Richard schrieb. „Ein T wie Tirili“, sang das Rotkehlchen. „Ein E wie Ei, ein R wie Richard,“ freute sich die Henne Trixi. „Wie Na! Ein N, „Na du!“ sagte Richard. „Jetzt steht in der Mitte schon mal Ostern.“ „Das sieht gut aus ,uhauha,“ muhte der Stier
und darüber ist genau noch Platz für Frohe,“ der Stier zog sein Maul zusammen.
Er sang ganz laut „Froooooooohhhhhhhhhhhee,““ „Leise Stier, niemand soll jetzt aufwachen.“ Der Grashüpfer sprang dem Stier auf die Stirn.
„Also ein F wie frei, ein Oh wie staunen, oh oh oh, dann ist nämlich gleich das H dabei.“ „Jetzt noch ein E wie eieieieiei,“ rief Trixi. Die Spinne spann ein paar Glitzer -Girlanden über das Schild. Als die Kreide fest war, stand der Stier auf und rieb vorsichtig und zart mit seinem Rücken darüber, so daß es glänzte. „Ein schönes Schild, ich werde es sofort aufstellen, “freute sich Richard.
Er lief zum Innenhof mit dem Schild. Der Maulwurf hatte schon ein Loch gegraben. In das steckte Richard das Schild, dann drehte er sich um und schubste mit seinen Hinterpfoten die Erde wieder um die Schildstange, solange bis kein Loch mehr zu sehen war und das Schild fest stand. Alle Tiere staunten. Richard hatte nicht bemerkt, daß sein Fell von der vielen Rennerei, von der Schildmalerei und vom Erde schippen voller Flecken war. So bemerkte er auch nicht, daß dort, wo das helle Mondlicht auf die Flecken traf, diese sich in leuchtende winzige Sterne auflösten und herunter fielen.
Die Tiere aber riefen, „du schneist kleine Sterne, wie schön!“ Die Tierkarawane zog wieder zum Stiergehege.
Richard öffnete das Gatter und dort, wo er es anfasste bildeten sich glitzernde Kristalle. Alle Tiere sagten gleichzeitig,“OH!“ weil sie so staunten. Nur der Stier sagte erst ein sehr langes „OOOOOH“ und dann noch viele „O`s“ hinterher. Richard hüpfte seine Körbe zu verstecken. Jedes Tier legte noch etwas Besonderes hinein. Der Grashüpfer hatte ein Beutelchen mit Grassamen, der Regenwurm eine Babyapfelbaumwurzel, der Rabe ein kleines Segelboot aus Holz, daß er im Hafen am Meer auf einer Welle gefunden hatte, der Schmetterling ein Gläschen wunderschönen Blumenduft,
der Maulwurf tat eine ganze Ecke Wiesenblumen mit Wurzeln hinein, die hatte er beim Hügelmachen freigeschoben, das Rotkehlchen hatte ein kleines rotes Büchlein, in das es lauter Noten gepickt hatte. „Was ist das für ein zerwuseltes rotes Tuch?“ fragte der Stier erschrocken. „ Du brauchst dich nicht erschrecken Stier, das sind Notenblätter, das Rotkelchen hat die wertvollsten Lieder dort hinein gepickt. Es möchte immer so gerne, daß man einander versteht und meint, wenn man die Noten lesen kann, singt man die Melodien, und dann kann man sich schon besser verstehen. Ein Lied zu singen ist, wie auf den selben Wellen schwingen. Man fliegt im gleichen Rhythmus in der Luft oder schwimmt auf den gleichen Wellen im Wasser, mit der gleichen Bewegung und dann kann man anfangen sich näher zu kommen. Ich glaube das auch, ich bin ein Spatz. Spatzen wollen alles einander näher bringen. Menschen lernen deshalb Sprachen, aber das mit dem Verbinden schaffen sie noch nicht gut, vielleicht weil Ihnen das Lied fehlt.“ „Oh, dann ist es ja besonders gut, Rotkelchen, daß du Ihnen das Notenbüchlein in den Osterkorb legst,“ sagte der Stier. „Dann vielleicht werden die Kinder etwas ganz Neues in die Menschenwelt bringen.“ „Das wäre ja wirklich Ostern“, freute sich die Biene, „deshalb gibt es Ostern .“
„Mäh,“sagte das Schaf und legte ein wunderschönes Wollknäul in den Korb. Der Marienkäfer legte in jeden Korb einen Punkt. Dann muhte der Stier zweimal in den Korb und hauchte seinen Atem hinein.
Das ist die Kraft, die Kraft und Wärme des Stieres, die ich ihnen so schenke. Die Biene brachte Töpfchen mit goldenem Honig.
Da kam auch noch das Schwein vorbei und schob ein Auto vor sich her. „Was ist das denn?“ „Darin kann ich sogar fahren,“ piepste die Maus, die sofort hinein gehopst war. „Das Schwein hat es aus Eicheln und Bucheckern, aus Rinde und kleinen Zweigen gebaut.“ „Oh, wie schön das aus sieht,“staunte Richard. „Auf jeden Fall bringt es Glück,“ grunzte das Schwein. Glück war das einzige, wofür das Schwein sich interessiert. „Hier!“ sagte ein Eichhörnchen, „ist noch mein Geschenk.“ Es legte zwei halbe Wallnussschalen hinein, in denen ein winziges Puppenbaby lag. „Ich dachte mir, die kleineren Menschen haben Freude daran. Sie hegen es und pflegen es, wie wir unsere Eichhörnchenbabys und das mag ich!“ Die Spinne hatte kleine Decken gesponnen mit denen die Babys zugedeckt waren. Und sie hatte auch lange Fäden so verflochten, daß die Nussschalen daran aufgehängt werden konnten. „Es ist doch wichtig, daß die Kinder die Puppen darin wiegen können. Wiegen ist sehr wichtig, vor allem für Wesen, die nicht auf den Bäumen ihr Leben beginnen, denn Bäume hätten ja gewiegt.“ Und schon war das Eichhörnchen verschwunden. „Das ist schön !“ freute sich Richard! „So schön!“ Schnell hoppelte er los und versteckte die Körbe für die Kinder. Alle Tiere legten sich um den Stier herum. Sie wollten nicht nach Hause gehen, sie wollten die Freude der Kinder sehen. Manchmal braucht man gar nicht selbst eine Freude zu bekommen, weil man sich so sehr freut, wenn man sieht, wie andere sich freuen,“ sagte die Maus. „Ja, mit der Freude ist es seltsam, wenn sie da ist, ist sie da. Hauptsache man ist selbst auch da, richtig da,“ murmelte Herr Sturm. „Tja, ja, das mit dem Richtig- Wach- und- da -sein, ist so eine Sache,“ sagte der Schmetterling. „Mir erzählen oft später die Blumen, was los war. auf der wiese. Sie haben einen ganz anderen Blick darauf. Ich war zwar auf der selben Wiese, aber ich habe so schön im Winde getanzt und das Blaue des Himmels bewundert und geträumt, und das ein oder andere mit einem Tautropfen geplaudert, war ja auch richtig da, aber in einem ganz anderen Richtig, als der Herr Sturm der Regenwurm. .“ „Summ, der war ja eh mehr unter der Wiese,“ summte die Biene. So plauderten sie noch ein Weilchen, bis sie nacheinander einschliefen. Richard kam ganz aufgeregt und außer Atem zurück, purzelte zwischen die Vorderhufe des Stieres und schlief auf der Stelle ein. Der Stier lachte. „HUHUHUHUO“, dann schlief auch er. Nur Frau Ecke war nicht da, sie malte noch im Hof, bis auch sie müde unter einem Gänseblümchenblatt einschlief.
Als die Sonne aufging, erwachten die Tiere und jedes Tier suchte sich einen guten Platz aus, von dem sie die Kinder sehen könnten und warteten.
Plötzlich, tatsächlich ging die Haustür auf und die Kinder stürmten hinaus. „Was für ein schöner Ostermorgen,“ sagte der Bauer zur Bäuerin. „Sieh mal, da ist wieder ein Schild!“
„Oh ja,“ staunte die Bäuerin.
„Also, das mit den Schildern, ich habe überhaupt keine Ahnung, wer sie hingestellt hat. Ich habe neulich schon im Laden die Dorfleute gefragt, wegen dem Guten Morgen Schild, aber sie wußten überhaupt nichts davon.“ „Nur die Kinder behaupten steif und fest, das wäre der Hase gewesen, den sie neulich gesehen hätten, der Osterhase eben.“
„Der Osterhase, der Osterhase, Traleri tralera,“ brummte der Bauer, „wer es glaubt…. Aber seine schöne Sache ist es schon. Ich werde das Schild ab jetzt immer Ostern aufstellen, dann denken wir immer an diesen schönen Morgen.“
Er nahm seine Frau in den Arm und sagte, „irgendwas ist merkwürdig, alles glitzert irgendwie! Guck mal, die kleinen Sternchen auf dem Weg, man könnte meinen überall liegen Sterne.“
Mitten im Hof waren lauter große Kreise auf die Erde gemalt worden. „Seltsam, seltsam,“ sagte die Bäuerin, „sieht aus wie von einer Schnecke gezogen. Seltsam, aber so schön, so schön. Ich werde in die Mitte der Kreise Beete pflanzen, das wird unseren Hof verschönern. Vorher bin ich garnicht darauf gekommen. Mir ist auch nicht aufgefallen, daß unser Hof ein bißchen fröhlicher und belebter aussehen könnte, und das, wo ich Sonnenblumen so liebe, und die Vögel säßen dann singend im Hof auf den Beeten.“
Da juchzten die Kinder. Sie hatten die Körbe gefunden und hüpften vor Freude. „Das sind die schönsten Osterkörbe, die wir jeh hatten.“ Sie setzten sich mit ihren Eltern auf die Haustürtreppen in die Frühlingssonne und schauten sich alles in den Körben an.
„Ja, das sind die schönsten Körbe, die ich jeh gesehen habe,“ die Bäuerin und der Bauer staunten. Das Rotkelchen spielte dicht vor ihren Füßen und zwitscherte zusammen mit dem Spatz. Der Stier lag in der Sonne und war sehr sehr zufrieden. Richard aber erfasste die Sehnsucht nach Ricarda und er hüpfte los. Genau in dem Moment sahen die Kinder auf.
„Da Mama, Papa, da läuft er!“ „Wer?“ fragte der Bauer und schaute auch auf. „Der Osterhase, Papa, der echte Osterhase!“
Und wie der Bauer Richards Fell so in der Sonne silbern glänzen sah, die Ohren in der Luft flatterten und ein weißes
Stummelschwänzchen wie ein Licht leuchtete, sagte der Bauer, „Man könnte es wirklich meinen.“
„Ja!“ die Bäuerin wischte sich zur Sicherheit über die Augen, aber da sie danach das Gleiche sah, sagte sie, „der Osterhase!“ „Ja, Mama,“ freute sich das Mädchen. „Der Osterhase!“
sagte der Junge, „und wir haben ihn gesehen“.
Richard eilte zum Bau der Häsin. Sie stand schon am Eingang und winkte ihm von Weitem. Als er näher kam, sah er, daß ihre Schnute weit offen stand vor stauen.
„Was ist?“rief er, „sehe ich komisch aus, ist etwas an mir?“ fragte Richard verunsichert. „Nein, Du siehst garnicht komisch aus, aber sieh doch mal, dreh dich mal um!“ Da sah er es. Überall, wo er den Boden berührt hatte, wuchs das weichste flauschigste Moos und aus dem Moos waren winzig kleine Blumen gewachsen. Es war, als hätte er einen Teppich ausgerollt bis zu ihrem Bau. „Wie schön !“ Danke! Wie wunderschön!“ rief Ricarda.
„Das habe ich nicht gemacht,“ sagte Richard. „So etwas könnte ich gar nicht“. „Ja, ja, aber bevor du kamst war es nicht da, es kam während du liefst und war eindeutig deine Spur. Vielleicht kann niemand so so etwas von sich aus,“ sagte die Häsin. „Aber bewirken tut man es schon. Es kommt aus einem Guten, das man durch sich durch läßt. und in sich füttert.“
„Manchmal,“fuhr sie fort, „wenn man das Gute wünscht und besonders, wenn man vieles aus seinem ganzen Innen macht, dann kann es passieren.“
„Da hast du wohl viel Freude gebracht,“ sagte der Vater von Ricarda der plötzlich aus dem Bau schaute.
„Und mit dem Licht, wer weiß,“ sagte Ricardas Hasenmunter, „hat das auch etwas zu tun. Ja, ja er hat wohl damit zu tun,“ Ricarda lachte
„ach du, mein lieber Osterhase!“
Sie liefen alle noch auf einen Hügel hinaus, jeder mit einer großen Ostermöhre. „Wo hast du den so leckere Möhren her? Die Hasenmutter sagte, „da stand so ein Beutel beim Gatter vom Stier
und der meinte, die Kinder wären an sein Gatter gekommen und hätten den Beutel dort abgestellt und gesagt sie hofften, daß der Osterhase käme und den Beutel fände. Sie wollten ihm schließlich auch eine Freude machen.“
So mümmelten sie friedlich unter blauem Osterhimmel. Als die Sonne unterging kamen die anderen Osterhasen und freuten sich. „Ich hatte gar nicht mehr gewusst, wie schön Ostern ist
von jetzt an will ich mich auch immer einsetzten,“sagte ein alter erfahrener Osterhase.
„Und was für eine schöne Botschaft, dass das Licht in den Herzen nun nie mehr und durch nichts erlöschen kann. Das ist ein großes Glück!“ freuten sich drei Geschwisterhasen. „Da kann man nur versuchen sein Herzenslicht immer heller zu machen und immer hinaus leuchten zu lassen,“sagte ein weiterer Osterhase und steckte heldenhaft seine Brust hervor, um seine Kerze zu zeigen so, wie man sonst seine Muskeln zeigt. Dazu machte er so ein lustiges, mümmelndes Geräusch, „mürmelmömömöm,“ dass alle Hasen lachen mussten.
„Wer weiß, wer weiß,“ sagten die Hasen, „ein schöner Tag zu Ende geht,“ und hoben ihre Näschen zum Himmel und schnupften auf Hasenweise, „schnampfe, schnampfe, schnampfe,“ was soviel heißt wie, danke, danke, danke. Dann hoppelten sie in Ihre Hasenbaus.
so auch Richard und Ricarda , die von nun an zusammen blieben .