Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung, zum Artikel über Nils Melzer vom 24.1. 2022
Hiermit möchte ich unbedingt Stellung beziehen, zu ihrem Artikel über Nils Melzer.
Die fragwürdigen Methoden des Nils Melzer
24. Januar 2022, 13:14 Uhr
Der UN-Folterberichterstatter setzt sich für Opfer staatlicher Gewalt ein, und besonders für Julian Assange. Die Hinweise mehren sich, dass er dabei zu weit geht.
Von Thomas Kirchner und Ronen Steinke, Berlin
Für mich beginnt der Artikel gleich damit, suggestiv auf die Emotionen der Leser zu wirken. Bereits nach dem ersten Absatz beginnt das Gefühl, Herr Melzer übertriebe wohl, ob er wohl recht habe scheint fragwürdig, vielleicht wäre er so ein Wirbelmacher, Polemik Betreiber, Aufrührer. Naja, und er kümmert sich darum, dass die Polizei sich angemessen gegenüber Querdenkern verhält, das solle seine Nähe zu diesen zeigen, er ließe sich von einem Russischen Sender interviewen, was dem Leser wohl suggerieren soll, dass er sympathisiere und wo er einzuordnen sei. Er ist auf jeder möglichen Veranstaltung und kümmert sich nicht um andere Redner, sondern bringt seinen Auftrag unter die Menschen nämlich Folter aufzuzeigen, nachzuweisen und alle davon in Kenntnis zu setzen. Sofort ist die Einstellung des Lesers auf eine umobjektive Weise geprägt und in eine Richtung gezogen, die auf jedenfall bequem ist und jedes Problem abwälzt. „Wieder so einer, wer weiß, und dann auch noch in der UN“. Der Leser ist nicht mehr fähig objektive Wahrheiten aufzunehmen. Aber gerade erst dann beginnt eine Einführung über Herrn Melzer. Eben nach dieser seltsamen Aneinanderreihung von Ereignissen, wird die Aufgabe von Nils Melzer dargestellt. Die schwere Last dieser nicht angenehmen Arbeit und die Wichtigkeit seiner Arbeit wird dabei total verdrängt und relativiert. Der Leser hat die Achtung bereits verlieren müssen, auf Grund des Artikels.
Die Botschaft aber, die Nils Melzer einzig gibt, fällt ganz unter den Tisch! Nämlich, dass er darauf aufmerksam macht, dass weltweit alle Staaten sich nicht an das Folterverbot halten! Was eine erschütternde Erkenntnis für die Menschheit ist! Im zweiundzwanzigsten Jahrhundert! Und zum großen entsetzen kann der Westen, der zwar ständig behauptet die Menschenrechte einzuhalten nicht davon freisprechen, und sein vorwerfen von Missbräuchen anderen Ländern gegenüber relativiert sich und wird beschämend. Auch der „fortschrittliche“ freie Westen verübt Verbrechen an den Menschrechten, übt Folter aus. Es ist so gesehen naheliegend, dass man das lieber nicht sehen will und von Herrn Melzer nicht hören, bezeugt haben will. Die Warnung, dass auch hier sorgfältig kontrolliert werden muss, dass die Menschenrechte eingehalten werden, versucht man wegzudrücken. Unabhängig vom Verbrechen, soll das Gesetz angewendet werden, vor dem jeder Mensch gleich ist, unabhängig von anderen Fragen. Folter darf nicht angewendet werden, in keinem Fall, und misshandelnde, missachtende Gewalt darf kein Mittel sein.So verstehe die Aussagen von Nils Melzer! Weiter wird über den fall Assange geschrieben, der der breiten Bevölkerung in Deutschland jedenfalls nicht nahegebracht und objektiv erklärt wurde, für meinen Geschmack wird auch das geschehen um Julian Assange viel zu sehr verborgen gehalten vor der Bevölkerung. Hier und da werden Fetzen hineingeworfen, wie auch in diesem Artikel, der die reisserischen Fragen um Vergewaltigung oder nicht hinauspickt,(wissend dass diese Themen von polemischem Interesse sind).Der Umgang aber mit der Anwendung der Rechtsprechung in jenem Falle versteckt sich leicht dahinter, wobei dieser von großem allgemeinen Interesse ist.
Im Fall Julian Assange wird das Gesetz nicht geachtet, und die Rechtsprechung unter andere Interessen gestellt, was ein Vergehen ist. Der Missbrauch des Rechtes bedroht alle Demokratien und alle Menschen. Dies allein ist für mich Nils Melzers Aussage. Insofern ist es egal wo und mit wem er sie sagt, Hauptsache er sagt sie und sagt sie oft! Das wichtigste für uns, die Bevölkerung ist, dass er seine Arbeit gewissenhaft ausführt und sagt, wie es um die Umsetzung der Menschenrechte und des Gesetzes steht. Wann und wo gefoltert wird, hat er zu sehen und für die Folteropfer einzutreten! Wieso man ihm das vorwerfen will, ist für mich nicht zu verstehen und bedeute, dass wir das Gesetz nicht als oberste Regel, Säule der Gesellschaften anerkennen, sondern anderes darüber stellen. Ebenso schaffen wir Unterschiede zwischen den Menschen vor dem Gesetz, was nicht zulässig ist und nicht akzeptiert sein sollte. In freien demokratischen Staaten darf das nicht sein, sonst zerfällt die Demokratie in Diktatur und, oder Barbarei. Herrn Melzer vorzuwerfen Rechte Systeme zu unterstützen scheint mir lächerlich, da er gerade davor warnt und aufzeigt, wie es dazu kommen kann. Gerade durch dieses Wegschauen und auch polemisierende Artikel entsteht Verfälschung und das nicht rechtzeitige Bemerken drohender Gefahren. Vielleicht sollte man niemals Gewaltvideos verbreiten, einfach weil es verletzt schon beim Betrachten.
Aber sollen gerade wir das jenem sagen, der seine unbezahlte Arbeit für uns, damit verbringt sich ständig mit Folter zu konfrontieren? der Sie anschauen muss, um aufzudecken, was passiert und dass es so nicht sein darf. Soll er die riesige Enttäuschung allein tragen, dass in unserem „saubere“ Land Folter stattfinden kann unzulässige Gewalt stattfindet? Im Westen, in England? Ich finde es eine Zumutung, wenn eine Zeitung, ein Interview mit ihm ablehnt! Allein das ist schon eine Missachtung der Arbeit, die er für eine menschenwürdige Welt leistet!
Ich bin beschämt beim lesen Ihres Artikels, den ich als propagandistisch empfinde. Dieser Artikel wirkt auf mich, als ob alles emotional vermanscht wird, dass keiner nachher weiß wo oben und unten ist und alle in ihren selbstsicheren Schlaf verfallen, eine gewohnheitsmäßige, depressive Haltung einnehmen. Fatalistisch besänftigt macht man dann einfach so weiter, was besonders in dieser Zeit in unser Verderben führt, anlässlich all der Fragen ,die sich auf allen Gebieten stellen.
Ich wünsche mir und fände es dringend geboten, dass die Zeitung diese Sachverhalte richtigstellt!
Karina Finkenau
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