Leipzig: Free Julian Assange

Kunst ist für mich ein Bezeugen der Welt, ein Bezeugen, gesehen zu haben, welch unglaublich wunderschönes, zusammenhängendes, geheimnisgefülltes Existenzwerk diese Erde, diese Welt ist.
Kunst ist für mich auch ein Gespräch und auch ein Sprechen-lassen. Ein Sprechen der Welt, ein Sprechen mit der Welt, der Welt, als einem Gegenüber, mit einem Anvertrauten, dem der Kunstschaffende sich so offen wie möglich zuwendet. Kunst als eine Weise, zu suchen, zu verstehen suchen, zu erkennen suchen, zu lieben suchen. Eine Möglichkeit, sich zu nähern, der Welt, den Dingen, den Wesen, dem Leben. Kunst ist vielleicht auch der Mut, hinzuschauen, möglicherweise stümperhaft wiederzugeben, den winzigen erkannten, kleinen Teil. Sie ist Mut und Hoffnung, sich der Wahrheit zu nähern. In meiner Kunst versuche ich oft, Trost zu spenden und zu vermitteln, denn von Trost, so dachte ich bereits als Kind, gibt es zu wenig auf der Welt, und auch Schönem danken, durch diesen Bezeugungsversuch, eben Kunst machen. Schönheit hebt uns, macht uns sehnen und sehnen setzt große Kräfte frei.
Die allgemeine und offizielle Anerkennung des Ökozid liegt mir schon lange sehr am Herzen! So, wie es Menschenrechte gibt, muss es auch Umweltrechte geben, muss die Natur Anspruch haben dürfen auf ein eigenes Recht. Die Natur muss die Möglichkeit haben, zu klagen. Auch um die Natur angemessen wahrzunehmen und zu achten, ist es für uns wichtig. Sie muss aus ihrer Selbstverständlichkeit heraus aus ihrer Gebrauchsgegenständlichkeit, sie darf nicht verdinglicht werden und versklavt. Sie muss als Anvertrautes, als Grundlage unseres Existieren-könnens auf Erden erkannt sein, in und außerhalb von uns. Etwas, das wir schützen, um das wir uns kümmern, das unser Leben und Reichtum ist. So hoffe ich, mittels Kunst auf den Ökozid aufmerksam zu machen und persönliche Einsatzbereitschaft für Ökozidgesetze zu wecken!