Brief an Bundeskanzler Scholz
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Scholz!
Ihnen zu schreiben, ist mir ein großes Anliegen und es braucht viel Mut um diese Notwendigkeit umzusetzen. Dennoch gibt es keinen Weg, das nicht zu tun hinsichtlich der Dringlichkeit und Einmaligkeit der Lage.
Die meisten Menschen einer Gesellschaft merken irgendwann, dass Bewegungen, Geschehen, die sich ereignen, nicht zuträglich, ja sogar gefährdend falsch sind für alle und für den Erhalt der Gesellschaft. Manchmal lassen sich große Geschehen auf höchsten Ebenen in den kleineren Ebenen viel klarer erfassen, viel schlichter kristallisieren sie sich heraus. Für einen einfachen Bürger ist es vielleicht manchmal nicht mehr nachvollziehbar, was sich auf hohen, politischen Ebenen ereignet,(zum Beispiel, die Tatsache, dass im Krieg viel Unrecht, schlimmstes Verbrechen passiert, ist ihm selbstverständlich. So auch wunderte ich mich zunächst, was wohl dahinter liege, wenn jemand, wegen der Aufdeckung von Kriegsverbrechen verhaftet wird. Einmal ganz offen gesprochen, im schlichten Gefühl, ist es ohne hin klar, dass im Krieg der unschuldige Tod vieler hingenommen werden muß und ein Morden ist, das man kaum ertragen kann. Die meisten Eltern, die ihr Kind Soldat*in werden sehen und in den Krieg ziehen, wissen, dass es ein Übel ist, wissen, dass es den Tod bedeutet, dass das eigene Kind auch deshalb innerlich stirbt, weil es sogar selbst töten werden muss. Natürlich, so etwas spricht man nicht aus und klar, Verteidigung des Landes, und und dies und jenes, und Held und Sicherheit und und… klar, insofern versteht man natürlich Geheimnisse, der Länderregierungen, eingehaltene Spielregeln des Krieges. …. und und ..)
Der Fall Julian Assange ist aber zu einem furchtbaren Weg der Ausübung von Machtstrukturen geworden, die die Rechtsprechung missachten, aushebeln, sich darüber hinwegsetzen und sogar darüber stellen. In diesem Fall handelt es sich daher um Misshandlung, einen politischen Mord auf Raten, ein Misbrauch des Rechtes!
Jeder, der sich auch nur sehr wenig damit beschäftigt, wird das bestätigen. Wenn daher das Rechtsystem nicht mehr angewendet wird, übertreten wird, missachtet wird, verliert es seine Gesellschaft erhaltende Wirkung, verliert es seine Aufgabe und seinen Sinn!
Wenn die Justiz ihre Wirkmächtigkeit verliert, die Gesetze nicht mehr anwendet, keine Gerechtigkeit ausübt, ist die Gesellschaft höchst bedrohender Gefahr.
Gerade jetzt, wo ein globales Rechtsystem aufgebaut werden muss, damit wir den Problemen der Erde, der Menschen begegnen können, ist es ein weltbewegender Schlag mit der Möglichkeit verheerender Auswirkungen.
Sicher, in der großen Politik gibt es für den einfachen Bürger manchmal nicht leicht zu durchschauende, diplomatische Gründe für das Vorgehen einzelner Regierungen in Bezug auf die Abwicklungen von Verhandlungen. Die Erhaltung des Rechtes ist aber die Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Staat, für die Demokratie. Somit muss das Interesse das Rechtssystem zu schützen und seine Anwendung zu fordern über allen politischen Interessen stehen! Vielleicht geraten Länderbeziehungen in erschreckende Konflikte, die eine Bedrohung darstellen, aber wenn das Rechtsystem verloren, zertört ist, ist alles sowieso in seinen Grundfesten verloren. Es ist mehr zu verlieren als eine Beziehung, nämlich das gesamte Weltsystem des Rechtes wird in Frage gestellt
und damit verliert es seine Wirkmächtigkeit, was Gesellschaften zurückwerfen würde in einen Zustand der Barbarei. Die ganze, evolutionäre Arbeit über Jahrtausende am Aufbau des Rechtes, zum Beispiel auch der Menschenrechte, wäre zerstört, da diese nicht mehr umgesetzt werden könnten. Der Fall Julian Assange trägt nicht nur große Gefahren für Ausübung der wichtigen Arbeit des freien Journalismus in sich, sondern stellt auch eine Gefahr für die Erhaltung des Rechtsystems dar.
Julian Assange verkörpert in seiner Person die gesammte Frage, über den Erhalt unserer demokratischen, freien Welt. Kein Land der Welt sollte sich über das Recht stellen dürfen und das versteht auch der einfachste Bürger eines Landes.
Julian Assange darf deshalb auf keinen Fall sterben, auf keinen Fall in Gefangenschaft bleiben, tatsächlich sollte Präsident Biden ihn freisprechen, was er auch täte, wenn er wirklich die gesammte Welt in seinem Blick hätte und die Menschheit als Gesammtes betrachten würde und den Erhalt und Aufbau einer globalen, freiheitlichen, friedlichen, gesunden Welt anstreben würde.(Auch ihm habe ich dies bezüglich geschrieben.)
Ich wünsche mir so sehr, dass Deutschland sich dieses Falles von Julian Assange annimmt und ein Zeichen setzt! –
ein Zeichen für den Wert der Rechte und eines Rechtsystems,- dass Deutschland die Gefahr erkennt und die Chance, die darin liegt sie abzuwenden. Deutschland sollte Stellung beziehen so schnell wie möglich. Ich wünsche sehr, dass Deutschland Julian Assange Asyl anbietet, und seine Freilassung fordert! Deshalb wende ich mich direkt an Sie, als neuen Bundeskanzler.
An der funktionierenden Glaubwürdigkeit der Rechtssysteme hängen alle unsere weiteren Schritte, der Erhalt der freiheitlichen Demokratie, und die Bewältigung aller anderen Fragen, die Klimarettung und so weiter.
Bitte erkennen Sie Ihre einmalige Chance, die darin liegen könnte das Rechtssystem zu retten. Als neuer Bundeskanzler könnten Sie sofort eine weltbewegende Entscheidung treffen. Alle Probleme könnten dann anschließend, mit einer durch Ihre Stellungnahme und Tat eintretenden Beruhigungung, in Angriff genommen werden, und Sie retteten uns vor dem Sturz in Barbarei!
Setzen Sie ein Signal! Es gibt nicht allzu oft die Gelegenheit für Signale in diesen Dimensionen der Auswirkungen auf die gesammte Menschheit. Entscheiden Sie sich für eine Tat und setzen Sie sich zu unserem Schutze für Julian Assange ein um großen Schaden von uns abzuwenden!
Ich wünsche Ihnen dazu viel Kraft und Erkenntnis der Lage
und alles Gute!
Viele Grüße aus einem zutiefst besorgten Herzen,
Karina Finkenau