Kölner Dom: einen Apfelbaum für Julian Assange 2

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin von Reker,

Seit langem lebe ich (Künstlerin) in Köln.Ich schätze diese Stadt besonders wegen ihrer Offenheit und Toleranz.
Wie viele bin ich in dieser Zeit in Sorge, ob es gelingt, die so sehr wertvolle Demokratie zu schützen!
Weltweit ist soviel im Argen, soviel fällt zurück, so viele Probleme, offene Fragen, scheinbare Auswegslosigkeiten, Krieg, Umweltkatastrophen.
Mich bekümmert zutiefst seit Jahren der Fall Julian Assange! In seiner Person sind soviele repräsentiert, sowohl die Freiheit des Journalismus, als auch die Umsetzung der Menschenrechte und die Rechtsprechung,( dass jeder vor dem Gesetz gleich ist und Anspruch auf gerechte Verfahren hat.) Europa hat diesbezüglich schon seine Glaubwürdigkeit verloren und Diktatoren rechtfertigen sich selbst mit unserem Verhalten im Fall Julian Assange. Auch ist weltbekannt, dass er kein rechtmässiges Verfahren erhalten hat, was das notwenige Vertrauen der Bürger in Rechtsprechung auflöst und im schlimmsten Fall zu Selbstjustiz führt, vor der man sich berechtigt nur zu fürchten weiß. Freier Journalismus ist das Wasser der Demokratie, ohne freien Journalismus kann es Demokratie nicht geben. Sehr viele Menschenrechtsorganisationen, alle Journalisten und viele berühmte, hochrangige, Politiker,sowie kleine normal Bürger setzen sich für die Freilassung von Julian Assange ein, für die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Umsetzung der Menschenrechte. Nun finden in London seine zwei letzten möglichen Einspruchsverhandlungen über seine Auslieferung nach USA, was seinen Tod bedeuten würde, statt.
anläßlich dieser erschütternden Lage und auch weil ich den Verlust von einer gerechten Gerichtsbarkeit so fürchte, den Verlust von freiem Journalismus, fiel mir dieser Spruch ein :“Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
und in meinem Kummer um Julian Assange brstellte ich einen Apfelbaum und trug ihn im Topf auf die Domplatte.Einen Apfelbaum pflanzen
im Auge des Sturms
Free Julian Assange!
für den Frühling der Welt
für das Überleben der Menschen
für die Erde
die wir ganz ehrlich doch lieben
zumindest lieben könnten

dies trug ich vor lesend im Wind:
und HEUTE
ich denke voll Kummer
stürzt die Welt an diesen Fronten zu allererst ein
indem wir die Wahrheit in Ketten erdrosseln,
indem wir Gerechtigkeit beliebig machen, den Launen übergeben
indem wir dem Geld das Leben widmen
unsere Liebe unterwarfen seinem kalten Verrat
indem wir die, die suchen, die uns achten, die uns unsere Verantwortung zugestehen
die uns Mut geben, diese zu tragen, hinter Gittern fesseln
die, die Fülle und Erbarmen anmahnen in Gefängnissen dem Henker überlassen
die vertreiben, die rufen:
du bist Mensch! sei Mensch! bleib Mensch!
In Julian Assange sind sie alle zusammengefasst
er vertritt alle, die für Freiheit, die Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die Wahrheit leben
ist er verraten
ist alles verraten
und wer soll uns überhaupt noch berichten, was geschieht? welche Kriegsverbrechen?

JETZT entscheidet sich das letzte leise Fragen,
verstärkt durch viele demonstrierende Fürsprechende
die die Mächtigen meinen, nicht ernst nehmen zu müssen

wie ein Stein, der, ins Wasser fallend, Wellen schlägt und weite Kreise zieht
pflanz ich heut den Apfelbaum als Forderung: Free Julian Assange!
möge dieses Zeichen die Richterherzen erreichen
ein Segel weiß, das Frieden will und kündet
ruft die Tür, euer aller Tür, ist seine Freiheit
ist er frei, so dreht der Wind, schenkt dem Gericht die Gerechtigkeit
und der Mitmenschlichkeit Boden

wir aber, die wir erleichtert uns nicht selber opfern müssen
und unsere Kindern nicht den Lügen überlassen
wollen täglich jenen Baum mit warmerfüllten Kannen
diesen Worten gießen:
Freiheit Demokratie und Zuversicht
Menschenrechte, Wertigkeit und Dank
Menschen tragen diese Kannen
und ein jeder ist vor ihm ganz gleich
aus den Briefen werden weiße Vögel
die fliegen auf mit einem grünen Zweig

An den Apfelbaum hatte ich 5 Wünsche gehängt:
sowie das Titelblatt von Nils Melzers Buch:“der Fall Julian Assange“ und das Titelblatt von Robertos Savianos Buch: „Aufschrei“ und „Free Assange“ Plakate. Ich stand ein Weilchen im Sturm vor dem Dom den Apfelbaum auf der Steinplatte „ here could be a place of historical importance! Ein kleines weißes Segel für den Frieden und den zu hoffenden Wandel der Welt hängte ich in den Baum. Nun da ich aufgeregt und traurig mit dem Baum wieder zuhause bin möchte ich Sie dringend fragen, ob es eine Möglichkeit gäbe einen Apfelbaum auf dem Domvorplatz einzupflanzen, als ein lebendes Denkmal seinen Wert für die Zeit wiederzufinden, Verantwortung zu nehmen für die Welt, den Wert der Demokratei und einer funktionierenden Rechtsprechung und der Freiheit und als Zeichen des Mutes zur Zukunft, Und als Dank an Julian Assange, der uns den Weg in eine freie, von Wahrheit erfüllte Zukunft, schenkt!
Meine Frage ist ob es eine Möglichkeit gibt, Herzen mit lieben Grüßen
Karina Finkenau