Schmetterling Pit
In einem grossen Flusstal
waren sie aufgewachsen, die Pfauenaugen. Schmetterlinge
Viele Generationen von Schmetterlingen hatten hier gelebt.
Sie waren über die grosse Wiese geflattert, hatten sich zwischen den Blättern der Pappeln versteckt,
an den langen Ranken der Weiden geschaukelt, aufs Wasser und die bunten Steine geschaut, kleine Unterhaltungen beim Flug über die bunte, saftige Wiese gehalten und gemütlich auf Rindenstämmen geplaudert.
Ja so war es gegangen und so sollte es weitergehen.
Aber alles veränderte sich auf eine, für die Schmetterlinge, nicht verträgliche Weise.
Immer mehr Teile lagen herum von denen die Schmetterlinge garnicht wussten, was sie bedeuteten, wozu sie da waren und aus was sie überhaupt waren. Falls einer sie probierte, wurde ihm übel und elend.
Von Jahr zu Jahr wurde es immer schwerer schöne Blumen zu finden. Viele Schmetterlinge litten auch an einer Art Husten. Sie waren sicher, dass andere Dinge als Blumenduft im Wind waren. Auch schien es Ihnen, dass sie anderes rochen, als den Duft der Bäume und des Grases.
Auch die morgendlichen Tautropfen waren nicht mehr so gut bekömmlich.
Eines Morgens wachte der kleine Schmetterling Pit auf.
„Oh, ich hatte so einen schönen Traum!
Ich haben einen wunderschönen Rosenbusch gesehen. Wie muss es schön sein auf einer Rosenblüte eingehüllt von ihrem Duft zu schaukeln und zu naschen.“
Der kleine Pit war so begeistert.
„Ja, ja,“ sagte sein Mutter. „Ja ja,“ sagte sein Vater
„Träume halt,“ sagte sein Onkel.
Von nun an ging es Pit nicht mehr aus dem Kopf.
Wenn er gerade mal nichts zu tun hatte, träumte er vor sich hin von seiner Rose.
„Pit komm her! Pit träum nicht!“ hieß es ständig überall. er malte seine Rosé, aber er war nie zufrieden mit seinem Bild, er übte und übte und sang und pfiff und erzählte.
Eines Tages wurden seine Bilder sehr schön und die Schmetterlinge staunten und lobten seine Bilder.
„Schon schön, so eine Rose,“Knurrte sein Nachbar. „Aber hier im Flusstal hat es nie eine Rose gegeben.“
„Und jetzt wo es so wenige Blumen geworden sind, besteht nicht die geringste Hoffnung auf eine Rose.“ „Ich weiss, ich weiss,“ sagte Pit, „Aber trotzdem, ich werde eines Tages auf einer Rosenblüte schaukeln.“ „Quatsch! Vergiss es, daraus wird nix, vergiss es!“
Wie sollte denn das geschehen?“
„Ich weiss nicht.“ sagte Pit. „Siehst du, wenn du nicht mal weisst, wie es geschehen kann, dann kann es nicht geschehen. Punkt“.
„Vielleicht,“ blubberte ein im Bach schwimmender Fisch, kommt mal eine, aus den Schiffen hinaus gefallene Rose vorbei.“ „Nein, die Rose ist ja dann schon tot.
Nein, nein so eine meine ich nicht.“ „Also dann gehts nicht, gib auf!“
„Aufgeben, nein, warum aufgeben.
Aufgeben ist nicht gut!“
Pit wurde sehr traurig. Er versuchte nicht mehr an seine Rose zu denken.
Er versuchte so zu sein, wie alle anderen, versuchte stur zu fliegen und Blütenstaub zu verteilen.
Eine Ameise krabbelte über den Sand. Sie freute sich Pit zu sehen. Sie mochte ihn sehr gerne und liebte seine Späss´chen, die er immer auf Lager hatte. „Auf Lager hatte?“
Die Ameise wußte genau was ein Lager ist. Ameisen kennen sich sehr gut aus mit kompliziertem Häuserbau. Sie stellte sich immer vor, dass Pitt ein Lager voller Lachen hatte, jedes Regal Fach wäre vollgestapelt mit lustigem Lachen. Tja, solch eine Vorratskammer müßten wir uns auch anlegen. „Holst du mir bitte mal ein Lachen aus dem Lager. Klingt doch gut.“
„Aber heute nicht,“ er blickte streng auf die Ameise, „Du solltest deine Zeit besser einhalten! Solche kleinen Plaudereien, wie wir sonst immer machen, sind vollkommen überflüssig und kosten Zeit!“ Pit war schon weggeflogen Alle freuten sich, scheinbar war endlich Ruhe mit Pits träumen. „Er ist vernünftig geworden, hat es eingesehen und macht seine Arbeit wie wir alle,“sagten die Leute.
„Zeit kosten, “ murmelte die Ameise. „bäbäbä kosten Zeit. Was ist bloß mit Pit los? Wir haben uns doch immer Zeit geschenkt. Zeit, der Reichtum, den ich habe,“ dachte sie beleidigt, und dann ein bißchen sauer werdend und dabei sind wir Ameisen die flinkesten, fleißigsten Wunderwerkeerbauer, „PHHH“. Pit war schon weggeflogen. Die Ameise ging weiter, „ohne einen lustige Geschichte mag ich nicht arbeiten. Und an schnell, ist so garnicht zu denken, dä, so kostet es dann mehr Zeit, blöde Rechnung also,“ sie setzte sich hin um nach zu denken. Eine Schnecke kroch vorbei, „bist du krank?“ „nein, wieso?“ „Na, wie du so da hockst, so hab ich dich noch nie gesehen, für eine Ameise ist das nicht normal.“ „Ich spare.“ „Was heißt das?“ die Schnecke stutzte. Die Ameise, die sich getröstet fühlte, weil die Schnecke so ein Interesse zeigte, sagte, „also ich rechne. Die Rechnung ist so, wenn ich mich freue und lache und zuhöre und plaudere so kostet es Zeit, klar? Und in dieser Zeit, entsteht nur das Unsichtbare.“ „das Unsichtbare?“ staunte die Schnecke. „Ja, das Unsichtbare. Also Pit behauptet, das Unsichtbare gibt es nicht, obwohl er immer von Rosenduft gesprochen hat, hast du Schnecke Rosenduft schon mal gesehen?“ „Nein,“ „Na eben. Pit ist nicht ganz gesund,“ sagte die Ameise plötzlich besorgt, „er träumt nicht mehr.“ Aber dann sagte er zur Schnecke , „also einverstanden, ja es gibt ein sichtbaren Ameisenhaufen und einen unsichtbaren Ameisenhaufen.
Der eine ist außerhalb von meinem Kopf. Ich kann ihn sehen, der andere ist innerhalb von meinem Kopf, ich kann ihn nicht anfassen und nicht sehen.“ „Aber in beide kannst du gehen ,“ sagte die Schnecke, die sehr gut denken konnte. „Stimmt, freute sich die Ameise, ins eine gehe ich mit meinen Beinen und Armen, ins andere mit meinen Träumen und Gedanken.“ „Hei vielleicht hast du Heimweh,
weil ihr euch die Zeit gespart habt, ist dein innerer Ameisenhaufen jetzt garnicht besucht worden, geschweige denn, dass man gelüftet hat und frische Schmiere auf den Boden gelegt hat .“ „Schmiere? Wieso Schmiere? Bah, da muss es trocken sein.“
„Ach ja, ich vergaß, du hast ja kein Schneckenhaus sondern einen Ameisenhaufen .Für Unsereins ist Schmiere nämlich sehr wichtig.“
„Bah.“ sagte die Ameise.
„komm, kränke mich nicht, was mir Schmiere ist, sind dir diese dämlichen, pieksigen, trockenen,Tannennadeln.“ „Aber, wo waren wir stehengeblieben?“ „Hier natürlich“, lachte die Ameise. „Nein, ich meine doch auf der Straße des Gespräches?“ „Auf der Straße des Gespräches, auf der Straße des Gespräches!“Die Ameise freute sich, sammelte sie doch schöne Satzteile. „Die Straße des Gespräches, lalala“ ,sang sie vor sich hin, „da fahren Worte wie Autostunde da gibt es Tankstellen, wo man Buchstaben tankt und sich Punkte kaufen kann La la la ….“ Sie sprang auf.
„ Ey, du bist wieder Ameisen flink geworden, wie das wohl kommt? Jetzt sparst du in Wirklichkeit Zeit, Glück schenkt Zeit, aber bevor du weg eilst, sag mir noch diese komische Rechnung, von nicht träumen und nicht plaudern und viel Zeit!“ „Oh, ich muß gehen, komme auf dem Rückweg wieder vorbei, die Zeit der gemeinsamen lustigen Plauderei ist überflüssig, hat Pit gesagt.“ Und schon war die Ameise fort.
Die Schnecke zog langsam weiter. Sie murmelte vor sich hin, „über flüssig, was soll das eigentlich heißen? zu nass? etwas fließt über, aber wenn Träume und Plaudereien überflüssig sind, worüber fließen sie dann?
Ah, ich weiß, über die sichtbaren Dinge. Wie Wasser —und plötzlich spiegeln sich in den sichtbaren Dingen die Unsichtbaren und dann kann man sie sehen und merken und das macht denen, die sie nicht sehen wollen Angst, sie wissen dann nicht was das gespiegelt Bild ist und welches sie anfassen können. Es erinnert sie an ihre inneren Häuser, die man nicht sehen kann und daran, dass sie denen undankbar gegenüber sind und sie nicht pflegen, dabei schenken gerade diese Ihnen Kraft, die Dinge äußerlich sichtbar zu machen. Und wenn die sichtbaren Dinge überfließen so wie Milch die überkocht, dann sind unser Geplauder und unsere Träume unter Wasser, und spiegeln nur sichtbare Dinge, und hinterlassen nur haben wollen Gedanken, besitzen müssen. Oh nein, dann kann man eine Schnecke vergessen, sie ist zu langsam für solche Art von Überfließen, ja von Überfluß, und kann weg.“ Die Schnecke mußte fast laut los weinen. Ein kleiner Käfer, der sie gerade überholte rief, „immer am Denken, diese Schnecke, ziehen sie lieber ein bißchen schneller weiter,
das macht mehr Sinn und bekommt ihnen besser.“ „ Komisch murmelte die Schnecken, der mit seinen 6 Krabbelbeinen, meint mir sagen zu müssen, was für mich mehr Sinn macht, wirklich komisch ist sowas. Dabei weiß er garnicht, wie es für mich ist und schon garnicht besser ist, ich sag ihm auch nicht, er solle seine staksigen Krabbelbeine lieber in Schmiere stecken.“ Da kommt die Ameise ja schon zurück, „bist du schon fertig?“ „Klar ich hab eine Wand eingezogen, das ging flotter als sonst.“ „ Tja, weil du dir Zeit genommen hast, mit mir zu plaudern.“
„Zeit kann man sich nehmen? Hui dann sage ich Pit, er solle sich ein bißchen Zeit nehmen und sie mir mitbringen.
Und dann freuen wir uns und bekommen noch mehr Zeit drauf geschenkt.“
„Seltsam, seltsam,“ die langsame Schnecke war schon unter ein Blatt gekrochen, „sicher ist sie müde,“ dachte die Ameise.
„Ich geh mal zum Bach noch ein Eimerchen Wasser holen.“ Pit war in der Zeit griesgrämig hin und hergeflogen, hatte die Blütenpost verteilt, fragte sich warum alle so knauserig waren, heute mit ihm , eine andere Ameise die des Weges kam , fragte, „hast du heut gar nichts extra bekommen?“ „Gar nichts.“. Da gehen ja die hübschen Blüten zu, bei deinem leeren schlecht gelaunten Gesicht.“ Die Ameise war schon weiter gekrochen. In eineZeit kostende Kram. Eine Woche verging, Pit hatte sich gezwungen nicht zu träumen hatte alle Rosenbilder weggegeben, hatte nicht mehr gemalt, aber da fand er ein schönes weißes Blatt und er konnte nicht umhin seine Rose zu malen, er hatte es so vermißt, er malte schnell und noch eine und noch eine und fühlte sich erheblich besser. Er begann wieder sein Liedchen zu pfeifen, und sagte zu den anderen, „ob ihr es glaubt oder nicht, ich werde einst auf einer Rosenblüte sitzen.“ „Ja, ja, red du nur! Ja ja,“ sagten die anderen mitleidig. Von da an redete PIt nie mehr über seine Rosengedanken und seinenTraum. Aber wenn er alleine war, nahm er sich Zeit zum Rosenmalen und zum Rosenträume träumen, nur mit der Ameise traf er sich manchmal und sie plauderten über dies und das. Er wunderte sich danach immer, wie sehr die Ameise ihm dankte und wie lange sie ihm nachwinkte,
Oft versuchte sie ihm auch etwas mitzubringen. Einmal heilte sie mit ihren Ameisentropfen sein entzündetes Bein.
„Wie kann ich das wieder gut machen?“ hatte er die Reise gefragt, was kann ich dafür geben?“ „Du gibst mir soviel, seit es das Lager wieder gibt.“ „Welches Lager?“ „ach ,das ist nicht so wichtig, ich habe mich sehr gefreut dir so helfen zu können.“ „Oh danke!“ hatte Pit verwundert gesagt. So vergingen die Jahre. Pit wurde älter. Er konnte so fliegen, dass seine Flugbahn das Bild einer Rose beschrieb. Die anderen verstanden es nicht, konnten die Rose darin nicht erkennen, aber sie fanden die Bewegungen so schön, dass sie ihn baten bei Festen aufzutreten.
Die Ameise hatte einmal zu geschaut und sie hatte es sofort erkannt, “aber so ist es halt“, hatte die Schnecke gesagt,
„Was man nicht in sich hat, kann man oft im Außen dann auch nicht sehen.
Du weißt von Pits Rosentraum und so ist es für dich ein leichtes die Rose zu sehen, die er so wunderschön an den Himmel malte. Bei großen Festen liess man ihn auftreten, und er zeigte seine Rosenflugkünste. die Schnecke meinte auch , „seit dem du mir von deiner Rose erzählt hast, meine ich auch in deinen Pfiffen das Rauschen der Rosen zu hören, und das Schweben des Duftes zu sehen.“
Eines Tages fragte die Ameise Pit, „Was hast du noch so vor?“
„Ich werde auf einer echten Rosenblüte schaukeln. Dort werde ich dann hin ziehen, und einen eigenen Ameisenhaufen bauen.“
„Wo ist dort?“
„Wie soll das denn geschehen,“
„Das weiss ich nicht.“
„Es kann nicht geschehen,“ sagte ein müder Regenwurm, „und wenn es nicht geschehen kann, dann geschieht es auch nicht. Hier im Umkreis kenne ich alles. Weit und breit gibt es keine Rosenwurzel,
und weiter als weit, kommt ihr nicht, ihr Schmetterlinge.“ „Geht es nach weit weiter?“ fragte die Ameise. „Klar, alles geht immer weiter.“ „Manchmal nicht“, murmelte der Regenwurm.
„Nur weil wir etwas nicht wissen oder uns etwas nicht vorstellen können, muß es ja nicht unmöglich sein“, meinte Pit.
„Ach du! Träum weiter“,murrte der Regenwurm. „Traurig, traurig“ ,sagte die Ameise.
Und auch Pit fühlte sich betrübt und flatterte fort.
Inzwischen war das Gras im Flusstal vertrocknet. Keine einzige Blume war zu sehen und die Bäume ließen ihre Zweige tief hinunter hängen. Die Blätter hatten das saftige Grün verloren und raschelten herbstlich im Wind.
„Die Sonne brennt so heiß auf die Flügel, dass man meint, es dauert nicht lang und man verbrennt“, seufzte Pit. „Als kleines Ascheklümpchen fällst du dann vom Himmel. Von wegen auf einer Rosenblüte leben.“ Der Regenwurm hatte nur kurz unter einem Blatt hervor geguckt, um das zu sagen. „Laß dich nicht ärgern“, sagte die Ameise, „er ist ja nur selbst hoffnungslos, weil er große Mühe hat, in dem immer trockener und härter werdenden Boden. Er muß sehr tief in die Erde krabbeln, um in kühle, feuchte, lockere Gefilde zu kommen.“
Pit weinte leise. Klitzekleine, perlende, kostbare Schmetterlingstränen, sie fielen auf einen Stein.
Der Stein freute sich sehr, denn dort, wo die Träne lang gekullert war, leuchtete er ganz farbig und glänzend. Er wandte sich zu Pit, „Danke!
„Ich bin ein Stein und altere durch viele Zeiten. Ich habe viel gesehen und kann dir sagen, viel kann geschehen. Das, an was man glaubt, kann werden! Man weiß nie.“ Pit schaute den Stein, auf den noch zwei Tränen tropften erstaunt an. „Komm lass dich ein bißchen bei mir nieder“, bat der Stein . „Deine Tränen kullern so erfrischend über mich. Sieh doch, wie schön ich leuchte! Hättest du gedacht, dass ich soviel Farben habe?“
Pit flatterte auf den Stein. „Nein, dass du so schön bist, hab ich garnicht gewußt, du bist richtig blumig .“ „Blumig?“fragte der Stein . „Ach,“ sagte die Ameise, „ Pit`s größtes Kompliment ist immer blumig.“ „Ach so, Blumen sind ja sehr biegsam und weich, ich bin hart und tragend und fest.“ „Ja, in Wahrheit wollte Pit sowas sagen wie, Du bist der tragendste Stein, den er jeh gesehen hat.“ Da leuchtete der Stein vor Freude noch mehr auf. „Es gibt viele Sprachen, viele Gedanken, eben vieles, tja, ja,“ fügte die Ameise hinzu. „Man muß sich schon Mühe geben, dass der andere einen verstehen kann oder den anderen selbst so zu verstehen, wie er es meint .“ „ Stimmt,“ sagte der Stein, wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich jetzt geweint, denn blumig hätte ich eher als Beleidigung für einen Stein verstanden, danke, Ameise, für`s übersetzen.“ Pit schaute den Stein ganz vertieft an, „du hast sehr verschiedene Linien, was die wohl bedeuten?“ „Oh die stammen alle aus der Geschichte.“ „Was ist Geschichte?“ „Geschichte ist eine Zusammenfassung aller gegangener Wegen über eine lange Zeit.“ Das gefiel Pit , „aller gegangener Wege, Wege bis hier hin wo wir jetzt sind. Toll! Kennst du andere Gegenden?“ „Klar ja sehr viele ,und die, die ich nicht kenne, die erzählen mir die anderen Steine und die Wolken und der Sand.“ „und du kannst alle verstehen?“ „Ja, Steine lauschen,“ lachte der stein und wackelte vor Freude. „Überhaupt gibt es soviel mehr Verbindungen und Wege als wir ahnen. Sogar wir Steine, die wir nur scheinbar herum liegen und uns über lange Weilen nicht von der Stelle bewegen können etwas bewegen und weitergeben.“ „Was denn zum Beispiel.“ „Wir hören, zum Beispiel einen Wunsch, dann halten wir ihn fest und geben ihn weiter zum nächsten Stein und der zum nächsten und der zum nächsten, und so kann der Wunsch sehr weit kommen. Wie lange es dauert für den Wunsch an sein Ziel zu kommen, weiß man nicht, aber immerhin ist er unterwegs und das ist das Wichtigste, alles was unterwegs ist hat eine Chance. Aber geträumt werden, muß der Wunsch zuerst.“ „Wenn man also zu träumen wagt und man seinen Wunsch nicht verläßt, dann,“ „Dann kann er irgendwann in Erfüllung gehen“, unterbrach der Stein. Dann schlief der Stein ein. Pit war müde und schwach, schloss die Augen und klappte die Flügel zusammen, und dachte an seine Rose. Nach einer Weile, wachte er auf vor Durst. „jetzt ist es aus mit mir, weit und breit kein Wasser und keine Blumen und ich bin zu schwach Weiterweg zu fliegen. Er legte sich zwischen zwei Steine auf ein altes Holz und wusste keinen Rat. Plötzlich erschrak er. Alles wackelte und bebte.
Pit stellte sich tot, man wußte ja nie. kräftiger Fahrtwind zog an seinen Flügeln. er versuchte sich in die Luft zu werfen, aber es ging nicht. Plötzlich befand er sich zwischen etwas weichem im Dunkeln. Laute Geräusche. dann wieder Ruhe und dann ein gleichmässiges Brummen. es wurde wieder hell, und er sah, dass er immer noch auf dem Stein saß. die Ameise saß neben ihm. „Wie gut dass du auch mitgekommen bist! Was passiert wohl mit uns?“
Es gab soviel Krach. Die Ameise sich hielt sich verkrampft fest und konnte auf gar keinen Fall was sagen.
Wieder ruckelte es. Er hielt die Augen fest geschlossen. dann fühlte er um sich herum wieder nur Luft und unter ihm war etwas zartes und schaukelte ihn.Und dieser Duft auf einmal.
Er öffnete die Augen, „ was war das? Er saß auf einer Rosenblüte. „Wie kann das sein, was ist geschehen?“ Er freute sich, „genauso so einen Ort habe ich mir gewünscht.“
„Sag ich doch !“rief der Stein, der ein wenig weiter unten in einem großen Blumentopf lag. „Man weiß nie, wir sind transportiert worden.“ Pit flatterte aufgeregt hin und her naschte an den Rosenblüten und freute sich sehr. und Pit zeigte den Steinen, die im großen Topf lagen, wie man Rosenbahnen fliegt. Dann schaukelte er in der Abendsonne und schlief ein. In der Nacht wachte er auf und hörte wie die Steine sich unterhielten, „das war wirklich sehr nett von diesem Menschlein,“ „du meinst den Jungen und das Mädchen.“ „ja die meine ich, wenn sie den Schmetterling nicht mit genommen hätten, hätte er diese Nacht nicht schaffen können.“ „Es ist immer gut einen Traum zu haben.“ „Und es gibt immer ein Weiter, ein Weiter als man denken kann.“ „und verstehen kann, „rief Pit dazwischen. „bist du wach Pit?“ „ja !“ „Ich auch!“ sagte die Ameise. Beide krabbelten zu den Steinen und sie schauten zusammen den Mond an, „woWist der Mond ? „ Der Mond ist weit weit weg.“ „weit, weit“, murmelte Pit noch, dann schlief er unter seiner Rose ein.