23 Februar
23. Februar. Der Frühling ist noch nicht da, die Karnevalszeit ist in vollem Gange. Wir versuchen mit Riten den Winter auszutreiben, die kalten, schlechten, düsteren Dinge zurückzuweisen.
Jetzt, Platz für Neues befreien und Entwicklung schaffen und sich reinigen zum Aufbruch hinein neues Erblühen.
Düsteres haben wir sehr vieles um uns, das belichtet werden muss. Viel verhärtete und antrainierte Kälte, die uns eingenommen hat, muss ins Warme geschmolzen werden.
Wir werden gedrängt Abhängigkeiten zu erkennen und uns zu befreien, von ins unmenschlichen, verschobenen Werteskalen, unserem ungesunden Irrglauben. Der harte Glauben an die verschiedensten, kränkenden Dinge, muß erwärmt und erweicht werden. Die zerstörende Kraft des Separierens, der Vereinzelung will in aufbauende Kraft eines Zusammenseins, eines Zusammen-tuns, gewandelt werden. Uns ist unser Leben und unser Sein nur zusammen möglich.
Unsere Erde ist erkrankt, unter Dreck erstarrt und ausgehungert. Wir sollten den Dreck, der sie bedeckt fort tauen, sollten ihr Nahrung schenken, und sie pflegen für einen neuen Frühling, eine neue Epoche.
Viele Fragen stehen offen. Vieles umringt uns, was wir zu verdrängen suchen, weil wir es nicht zu nehmen wissen.
Grundsätzlich aber glaube ich, wir haben eine große Chance:
Eine große Chance zur Entscheidung, wir können hinauf springen in eine höhere Ebene der gesamten Welt. Wir können Testamente lösen und auf andere Ebenen erheben, erweitern.
Wir werden geradezu hingetrieben, hingezwungen.
Globalisierend sind wir einander näher gekommen, und eben darin liegt unsere Chance.
Gemeinsam können wir eine Wahrheit erkennen und wachsen lassen.
Die größte Kraft und Macht liegt nicht im Zerstören. Und Zerstörung bringt keine Sicherheit.
Die Zerstörungskraft, ist eine Energie, die ebenso in Erneuerungsenergie umgewandelt werden kann.
Genau hier liegt unsere Entscheidung. Die Entscheidung auf einander zuzugehen, einander die Hände entgegenhalten.
Die aufbauende, zarte, segnende Energie ist stärker, als die düstere der Angst und des Kampfes.
Ich wünsche mir sehr, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen. Dass wir den Wert unserer einzigartigen Entscheidung erfreut annehmen und aufbrechen um Erneuerung zu schaffen. Aus einem Winter in einen Frühling leben, aus der Nacht in einen Morgen erwachen.
Heute (vor ) am 23. Februar 1943, sind Sophie Scholl und ihr Bruder Hans hingerichtet worden. Sie achteten und lebten das Gespräch als eines der wichtigsten Mittel um eine gesunde Kultur, gesunde Politik und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Dass Worte eine energiegeladene Kraft sind, dass im Austausch ihrer die Heilung liegt, die Demokratie wachsen kann, das Bewusstsein und Wissen erweitert wird, sowie die Toleranz, haben sie geglaubt und versucht um zu setzen.
In diesem Sinne würde ich mich freuen, über Zuschriften zu meinen Texten und hoffe auf Austausch.
Freiheit war das Wort, dass Sophie Scholl in die Mauer ritzte, bevor sie getötet wurde. Und Hans rief aus „Es lebe die Freiheit!“
Überall auf der Welt geht es um Freiheit. Freiheit ist lebendig, wie ein Lebewesen muß sie täglich gepflegt und genährt werden. Die Freiheit muß von uns täglich in Geborgenheit behütet und umsorgt und verteidigt sein.
Dieses Zitat von Sophie Scholl, „Ich kann es nicht begreifen, daß nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich. Sag nicht, es ist für´s Vaterland.“ sollten wir uns zu Herzen nehmen und zur Grundlage unseres Handelns machen. Im Augenblick vermeiden wir sogar die Rettung von Menschen, bestrafen die Retter, verweigern den Bedrohten Schutz, teilen weder Raum, noch Nahrung, noch Brot und vermeiden Empathie.
Wie können, wollen wir leben? Können wir mit diesem Menschlichkeitsverlust leben? Wollen wir uns eine Schuld wissentlich aufladen?
Texte, die uns in unserem mitmenschlichen Miteinander helfen können, möchte ich schreiben. Texte, die uns bestärken im Erwachen, die uns Ermutigen zu unserem eigenen selbstbestimmten Leben zu stehen und unsere Werte zu leben und zu beschützen. Ich versuche meine Erfahrungen weiterzugeben und teilhaben zu lassen an meinen Erkenntnissen. Um Das Gespräch, das bewegte Denken, die wesentliche Kommunikation von meiner Seite auf diese Weise zu leben.
Ich hoffe Anregungen schenken zu können, die trösten und ermutigen, bestätigen und antworten, an Hand der verschiedensten Themen.
Es soll nicht wieder heißen, wir haben es nicht gewusst, obwohl wir es wußten, wir haben nichts gesehen, obwohl wir sahen!
Und wir haben etwas getan, wenn es vielleicht auch das Unscheinbarste war, aber etwas, was wir eben gerade haben tun können.
Danke für das Lesen!
Ich freu mich auf eure Kommentare und Anregungen und Fragen!